Autor: Kristin Cashore
Orginaltitel: Fire
Reihe: Seven Kingdoms
Genre: Liebe/Romantik, Fantasy
Preis: 19,90€ (Taschenbuch)
Seiten: 508
Verlag:
Carlsen
ISBN: 978-3-551-58211-9
Vielen Dank an Carlsen für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars!
Beschreibung:
Wer das Mädchen mit den Haaren wie Feuer einmal gesehen hat, wird sie nie wieder vergessen: Fire übt eine unwiderstehliche Macht auf alle Lebewesen in ihrer Nähe aus. Zudem kann sie in die Gedanken anderer Menschen eindringen - nur nicht in die von Prinz Brigan. Was für ein Mensch ist dieser unnahbare Feldherr, und welche Rolle spielt er im Kampf um den Thron? Fire kann sich dem Netz aus Verschwörungen, das sich um sie herum entspinnt, nicht entziehen. Ebenso wenig wie dem Mann, der so widerstreitende Gefühle in ihr hervorruft ...
Rezension:
Die Flammende spielt vor dem ersten Band der Seven Kingdoms-Reihe, die Beschenkte. In den Dells gibt es Monster, Tiere und Menschen, die eine besondere Anziehungskraft auf die anderen und eine besondere Gabe in das Bewusstsein anderer Menschen beziehungsweise Tieren, einzugreifen.
Die Tiere zeichnen sich durch prächtige Farben aus. Die Menschen sind unglaublich schön. Cansrael war einer von ihnen. Er stellte mit seiner Macht viel Böses an und hatte Gefallen daran, Dinge zu vernichten, zu sehen, wie andere Menschen ihn anbeteten. Als er einen entscheidenden Fehler macht, kommt seine Tochter - Fire - zur Welt. Fire ist nicht wie ihr Vater. Sie hasst es von anfangan irgendwelchen Leuten die Privatsphäre zu stehlen und ihr Bewusstsein zu ändern, außerdem hasst sie das Verhalten ihres Vaters. Doch sie liebt ihn. Vorallem weil sie sehr unter den anderen Kindern leiden muss, die sie an den Pranger stellen.
Ein mysteriöser Bogenschütze, der Fire später in die Schulter schießt, wurde tot in einem Käfig aufgefunden (Archer - ihr bester Freund und Geliebter - besteht darauf, dass er dort eingesperrt wird). Er wurde durch einen besonders guten Schützen getroffen, da er durch die Gitterstäbe und auch anscheinend von einer weiten Entfernung getroffen wurde.
Wer ist dieser Mann? Und vorallem - Wer ist dieser begnadete Bogenschütze? Fire stellt fest, dass das Bewusstsein dieses Mannes sich anders als das der anderen Menschen anfühlt. Auch Archer ist beunruhigt. Archer muss daraufhin zu einer Bekannten in ein Dorf reiten und nimmt Fire widerwillen mit. Wie sie bei Roen erfahren, ist ein Krieg im kommen - und es stellt sich heraus, dass sie ihre Hilfe brauchen. Wird Birgan Fire - wieder aller Erwartungen - akzeptieren? Wird er ihr wegen der vielen schlimmen Dinge, die Cansrael mit seinem Königreich angestellt und vorallem was er seinem Vater angetan hat? Werden die Dells in die Macht von Lord Mydogg oder in die Macht von Gentian übergehen?
Und vorallem - was wird mit Archer und Fire passieren? Archer liebt Fire über alles und erdrückt sie viele Male damit. Sie liebt ihn nicht, will nur, dass er ihr bester Freund ist - genau das ist das Problem...
Die Flammende ist in der Erzähler-Sicht verfasst. Genau wie in die Beschenkte hat mir der Schreibstil (mal wieder) sehr gefallen, er ist zwar nicht unbedingt einfach und man muss sich manchmal sehr anstrengen um Sachen wie Namen oder Verbindungen zwischen Personen nicht durcheinander zu bringen, dennoch kann man ihn gut lesen.
Trotzdem ist das für mich ein kleiner Kritikpunkt. Ich habe in dem Buch leider - und ich konzentriere mich beim lesen immer sehr - öfters mal einige Male einige Sachen durcheinander gebracht. Ich denke nicht, dass es nur bei mir liegt, da mir das bei die Beschenkte auch schon aufgefallen ist und einige andere Rezensionen auch davon sprechen. Man sollte sich aufjedenfall viel Zeit für das Buch nehmen.
Anders als in dem ersten Band der Reihe spielt dieses Buch in den Dells. Auch die Ortsbeschreibungen, wo was liegt, haben mich stellenweise etwas verwirrt. Dennoch finde ich es bemerkenswert was Frau Cashore für eine tolle Welt erschaffen hat und wenn man von Zeit zu Zeit vorne auf die Karte guckt, werden die Ortsbeschreibungen für einen bestimmt leichter, aber dennoch: Hier hätte ich mir auch etwas mehr "Klarheit" gewünscht.
In den Dells gibt es zwar keine Beschenkte, aber eine andere Art von Wesen: Die Monster. Es gibt Tiere in unbeschreiblichen Farben, die eine besondere Anziehungskraft auf andere Menschen und Tiere ausstrahlen. Sie können auch in das Bewusstsein anderer eindringen, weswegen die Anwohner der Dells ihr Bewusstsein schon früh als Kind vor diesen Geschöpfen schützen müssen. Doch es gibt nicht nur Monstertiere. Es gibt auch ein Mädchen, das halb Mensch - halb Monster ist: Fire. Sie ist nachdem ihr Vater starb die einzige ihrer Art. Sie ist unbeschreiblich schön und kann, genau so wie die Tiere, in das Bewusstsein anderer eindringen, was sie aber nicht gerne tut. Sie sieht das als eine Art Verletzung der Privatsphäre. Manchmal hätte ich mir zwar eine Art Ausbruch oder so von ihr gewünscht (auf die Dauer kann ich mir nicht vorstellen, dass sie dauernd ihre Natur verneint - Auf der anderen Seite schon, wenn man die Sachen, die ihr Vater angestellt hat, sieht).
Womit wir zu Cansrael kommen. Ich habe die Erzählungen von Fire über ihren Vater wirklich gemocht und habe mir mehr von ihm gewünscht. Ich hätte es auch sehr gut gefunden, wenn Cansrael noch gelebt hätte, was aber nicht "möglich" war, da der Tod von ihm in dem Buch natürlich auch noch eine etwas größere Rolle bekam. Was für mich aber kein Kritikpunkt war.
Ich fand die Idee von den Monstern auch sehr gut und habe mich, auch, wenn die Monstertiere/-menschen meistens eher brutal waren, sehr gut in Fire hineinversetzen können. Auch in Cansrael in eine gewisse Weise.
Falls ich nicht mal etwas falsch oder garnicht verstanden habe, fand ich die Beziehungen, die Frau Cashore geschildert hat, immer sehr realistisch. Ich konnte mich wirklich sehr gut in die Personen hineinversetzen und gerade weil Fire von vielen abgelehnt wurde, finde ich es noch toller wie sich Nashs und Brigans Geschwister um sie kümmern. Auch das anfängliche Ablehnen von einigen fand ich verständlich: Schließlich hat Brigan einen riesen Hass auf sie, für das, was Cansrael seinem Vater angetan hat. Viele haben einfach Angst, dass sie ihre Macht genauso wie ihr Vater missbraucht.
Das Buch hat auch einige gute Überraschungen in sich. Für diese muss man sich leider auch manchmal etwas anstrengen, bei manchen "Höhepunkten" musste ich die Stelle mehrmals lesen und habe erst beim zweiten oder dritten Mal kapiert, was jetzt gemeint war. Mich hat die Handlung und das ganze andere Drumherum aber so sehr begeistert, dass ich über das auch hinübersehen kann - was - denke ich - bei der tollen Handlung auch noch
so schwer ist ;)
Nur eine "Offenbarung" hat mich nicht sonderlich überrascht. Ich will nichts darüber verraten, aber sie hat etwas mit Cansraels Tod zutun und da Frau Cashore vor dieser Stelle das, was eben da rauskommt, sehr oft andeutet, hat es mich nicht gerade umgehauen.
Die Charaktere sind unglaublich facettenreich. Wirklich. Fire, Archer, Brigan... Alle habe ich wirklich in mein Herz geschlossen. Besonders Cansrael hat mich begeistert, da man in Fires Erzählungen deutlich merkte, dass Cansrael eben doch nicht "nur" der Tyrann ist und er seine Tochter eigentlich über alles liebt (was mir öfters mal Tränchen in die Augen getrieben hat).
Auch Hanna habe ich sehr gemocht. Sie und Blotchy haben mir wirklich einige Stellen versüßt und außerdem konnte ich mich sehr gut in sie hineinversetzen. Sie wird oft wegen Kleinigkeiten gemobbt, damit sie ausrastet und ihr Vater sie bestraft. Sie tat mir in vielerlei Hinsicht sehr leid.
Mein Fazit:
Ich habe zwar einen kleinen Kritikpunkt mit der "Verwirrung" an manchen Stellen, aber trotzdem fand ich das Buch unglaublich gut. Die Autorin schafft es mit die Flammende eine tolle Fantasy-Welt zu erschaffen, die mir genauso gut wie ihr Vorgänger gefallen hat. Ich war wirklich traurig am Ende des Buches, weil ich die Charaktere und die Handlung so sehr mochte. Ich werde den dritten Band sicherlich lesen und auf weitere hoffen!
Ich bin mir nicht schlüssig mit der Bewertung gewesen, ich wäre für 4,5 Schmetterlinge gewesen, aber da mir der einzige Kritikpunkt an den meisten Stellen wirklich kaum aufgefallen ist, will ich dem Buch die volle Punktzahl geben. Wer die Beschenkte mochte, wird die Flammende bestimmt lieben!
Informationen zur Reihe:
1. Band: Die Beschenkte (OT: Graceling)
2. Band: Die Flammende (OT: Fire)
3. Band:
Titel noch nicht bekannt (OT: Bitterblue)
Die Bücher sind keine Fortsetzungen, aber trotzdem empfehle ich es sie in der Reihenfolge zu lesen. Wie schon einige angemerkt haben, könnte einer, der die Flammende vor die Beschenkte liest, für die Beschenkte gespoilert werden, da in dem zweiten Band viele Dinge aus dem ersten Band sozusagen "erklärt" werden.
Der dritte Band wird höchstwahrscheinlich über ein Mädchen aus Graceling handeln. Übrigens hat
Kristin Cashore auch selber geschrieben, dass es eventuell noch mehr geben wird, falls sie eine Idee bekommt - und ich beschwere mich hier nicht über die tolle "Reihe" ;)
Das Cover:
Das mit Fire und dem Bogen auf dem Cover ist das englische Paperback, das andere rot-orange mit dem Bogen und dem Mädchenmund das englische Hardcover. Mir gefallen in diesem Fall zwei: Das deutsche und das englische Paperback. Das Paperback gefällt mir, weil es Fire wirklich gut darstellt und ich sie mir auch ähnlich vorgestellt habe (wenn auch eher mit leuchtend orange-roten Haaren).
Das deutsche finde ich wegen des Zopfes und der Hinteransicht toll ;) Ich weiß nicht recht wieso, aber die Schnörkeleien und die anderen Sachen haben einfach toll harmoniert und mich in gewisserweise auch an die Beschenkte erinnert (Ist ja fast die gleiche Ansicht).
Die Autorin:
Kristin Cashore ist eine amerikanische Fantasybuchautorin, die 2008 ihren Debütroman, Graceling, herausbrachte und damit einige Preise einheimste. Auch ihr 2010 erschienenes zweites Buch, die Vorgeschichte von Graceling, Fire, hatte nicht wenig Erfolg. Im Moment schreibt sie an ihrem dritten Buch - Bitterblue.