[Rezension] Everlasting von Holly-Jane Rahlens

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Grundinformationen
Autor? Holly-Jane Rahlens
Wann erschienen? 2012
Sprache? Deutsch
Reihe? -
Preis? 14,95€ (Taschenbuch)
Seitenanzahl? 273
ISBN? 978-3-8052-5016-0
Verlag? Wunderlich

Mein Urteil
Nachdem Finns Familie bei einem Flugzeugunglück gestorben ist, weiß er nicht mehr so recht was er mit sich anstellen soll. Der junge Historiker, der sich auf die ausgestorbene Sprache Deutsch spezialisiert hat und daher alte Schriftstücke - zu seinem Bedauern keine Berichte mit Bedeutung - übersetzt, sehnt sich nach einem großen Fund. Etwas, das ihn endlich mal richtig begeistern würde.

Als er dann auch noch die Tagebücher eines junges Mädchens bekommt, ist er natürlich nicht wirklich begeistert. Er fängt mit dem Übersetzen an und findet sich später in einer wirren Liebesgeschichte wieder.. 

Das Urteil
Ansich fand ich den Schreibstil von der Autorin Holly-Jane Rahlens sehr gut. Man konnte ihn sehr gut und vorallem schön flüssig lesen, während man in die Geschichte von Finn und Eliana eintaucht. Trotzdem gab es eine Sache, die mich stark gestört hat: Das der Text an manchen Stellen sich einfach viel zu verenglischt angehört hat. Auch die Erklärung am Anfang (Zitat: "Everlasting wurde 2265 in nordamerikanischem Englisch (NAE) verfasst. Die folgende Übertragung ins Deutsch des frühen 21. Jahrhunderts entstandt als Übersetzungsübung im Rahmen des Fachseminars Die toten Sprachen und ihre Kulturen - Deutsch, Teil II. Einige englischsprachige Begriffe wurden im Original belassen, da es nicht möglich war, adäquate deutsche Äquivalente zu finden") hat für mich da nicht viel wett gemacht, da das ganze sich für mich einfach nur falsch angehört hat.

S. 9
Finn setzte den Moon Zoomer auf und schaute in den tiefen Nachthimmel. Zwischen den schwach glitzernden Sternen konnte er einen Space-Racer ausmachen, der Geologen zum Mars brachte.
Da Rahlens Roman ja in der fernen Zukunft spielt, kommen auch öfters neue Begriffe auf. Ich frage mich immer noch: Wieso suche ich eigentlich vergeblich nach irgendeiner Erklärung? War das beabsichtigt, dass ich mich fast schwarz ärgere weil ich meistens nicht da hinter gestiegen bin, von was nun die Rede war?
Was zum Henker sind Moon Zoomer, Space Racer oder so genannte Zings, die Finn immer trinkt? Für mich eigentlich was ganz verständliches, dass der Autor seinem Leser seine "Erfindungen" ein bisschen erklärt, selbst der Dark Winter (anscheinend eine Art Apokalypse auf der Welt) wurde kaum erklärt, wonach anscheinend die Welt von Finn aufgebaut wurde.

Andere Sachen, dass man zum Beispiel nicht mehr "ich liebe dich" sagen darf, sondern von sich immer in der dritten Person sprechen musste, hat mich sehr irritiert. Die Begründung, dass das Pronomen ich selbstsüchtig ist - fragliches Argument.

Die Geschichte fängt damit an, dass Finn mit einigen Tagebüchern beauftragt wird um diese von der ausgestorbenen Sprache ins Englische zu übersetzen. Er ist eigentlich nicht sehr begeistert, da er auf wichtigere Sachen als zum Beispiel ein nach vinylstinkendes Tagebuch von der jungen Eliana gehofft hätte.


Ehrlich gesagt habe ich zuerst gedacht: Ein Historiker aus der Zukunft, der in seinen zwanzigern steckt, verliebt sich in ein ziemlich oberflächliches Mädchen. Auch die Begeisterung, die er ihren Tagebüchern gegenüber zeigt, haben mich stellenweise sehr irritiert.

Später aber war ich dann so in der Geschichte drin, dass ich garnicht mehr über irgendwelche Logikfehler nachgedacht habe. Frau Rahlens hat für mich die Entwicklung zwischen Finn und Elli so toll dargestellt, das mir jedes "aber..." auch wieder egal wurde. Ich konnte es, immer wenn Finn wieder zurück in der Zukunft war, nicht mehr aushalten bis die zwei sich wiedersehen würden. Eine wirklich tolle Liebesgeschichte die durch die Zeiten hält :)


Ohne Spoiler zusammengefasst: Ich hatte mit einigen Sachen in diesem Buch meine Bedenken, da es sich meistens eher unlogisch anhörte, aber nach einer Zeit war mir das einfach egal. Die Autorin hat mich so in die Geschichte reingezogen, dass ich alles drumherum vergessen habe.

Durch die vielen Veränderungen in der Zukunft erschafft die Autorin auch sehr viele lustige Szenen. Finn weiß nicht, was Kaugummi ist, lässt sich daher auch erst mal von Eliana und deren Schwester Madeline erklären wie das geht. Oder die Stelle, als Finn mit einigen Bekannten von Elli mitfährt und diese anfangen zu kiffen:

S. 207
Aha, sie nannten also Tabak umgangssprachlich "Shit". Das hatte er nicht gewusst. Wie gut, dass er und Rouge das Passivrauchen so gewissenhaft geübt hatten. Er machte sich auf beißenden, stinkenden Rauch gefasst. Aber erstaunlicherweise roch Philipps dünne, krumme Zigarette garnicht nach Tabak. Tatsächlich roch sie sogar recht gut, fast wie... die glimmenden Blätter, die sie manchmal in Sternwood Forest am Lagefeuer gerochen hatten, nur pfefferiger und würziger war es... wie ein Spicer. [...]
Finn lehnte freundlich ab. Besser nicht. Er machte sich auf der Rückbank bequem und atmete den Shit gelassen passiv ein - genauso, wie er es gelernt hatten.

Mein Fazit
Auch wenn ich eigentlich nicht viel von Zeitreisenromanen halte, war Everlasting von Holly-Jane Rahlens ein richtiger Genuss für mich. Das Buch handelt von einer unglaublich berührenden Liebesgeschichte zwischen Finn und Eliana, die man sich trotz der einigen Fehlerchen nicht entgehen lassen sollte!

3 Kommentare:

  1. Das hört sich wirklich klasse an! Kann mir schon vorstellen, dass es etwas irritiert wenn so viele Bergiffe drin sind, die nicht erklärt werden. Wahrscheinlich war die Autorin der Meinung es ergibt sich mehr aus dem Zusammenhang?

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    1. Das wäre eine gute Erklärung. Aber ich bezweifle, dass Frau Rahlens sich nicht hätte denken können, das nicht jeder dahinter steigt was der Dark Winder (oder Ähnliches) war. Auch wenn man dann ungefähr weiß, was es ist, genauere Infos wären auch sehr nett :)

      Hoffentlich gefällt es dir so, wie mir! Ich schicke es so schnell es geht ab.

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  2. Freut mich, dass dir das Buch auch so gut gefallen hat. Aber ich kann deine Kritik auch gut verstehen. Ich brauchte auch erst ein paar Seiten, eher ich mich in dieser Zukunftswelt zurecht gefunden hatte. An der einen oder anderen Stelle hätte die Autorin wirklich etwas ausschweifen können ;)

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