Auch wenn ich mich zum Beispiel nicht immer an die Regeln halte (sachlich...), fand ich das Blatt eigentlich relativ interessant und ihr könnt ja mal nachdenken, ob ihr euch an diese Sachen haltet oder durch diese Hilfestellungen einige Sachen bei euch verbessern könnt.
-> Aber Achtung: Dieser Text ist nicht von mir verfasst! (Auf dem Blatt ist eine Ruth Lisa Knapp angegeben)
Was eine Rezension nicht ist:Den ersten Punkt fand ich sehr zutreffend. Ich habe schon oft erlebt, dass irgendwas im Klappentext behauptet wurde und sich dann als fette Lüge herausstellte (Man nehme zum Beispiel diese komischen Empfehlungen bei fast jedem Vampirbuch: "Twilightfans werden dieses Buch lieben!", das, meiner Meinung nach, auch bei Morgenrot von Tanja Heitmann stand und dann eigentlich garnichts mit Vampiren zutun hatte). Von gar falschen Inhaltsangaben habe ich auch schon oft was mitbekommen, welches Buch es genau war, weiß ich aber gerade leider nicht. Mal diese Twilightempfehlungen beiseite gestellt - man wird ja als Leser auch oft mit Empfehlungen berühmter Autoren gefischt (Manchmal bin ich bei der Wahrheit dieser Blurbs auch eher skeptisch...).
- Es empfiehlt sich nicht, den Klappentext abzuschreiben, denn den kann ein Interessent in der Buchhandlung selbst überfliegen. Diese auf dem Umschlag und dem rückwärtigen Cover abgedruckten Werbetexte wurden vom Verlag verfasst, der damit möglichst viele Kunden neugierig machen und zum Kauf ermuntern will. Sie heben nur die (vermeintlichen) Vorzüge des Werks hervor.
- Eine Rezension darf nicht nur aus einer Nacherzählung oder Inhaltsangabe bestehen. Wer die gesamte Geschichte und ihren Ausgang bereits kennt, kann sich nämlich die Lektüre des Buchs meist sparen. Und neben dem Inhalt sind immer auch die Form und die Sprache wichtig.
- Eine Rezension ist keine reine (begeisterte oder enttäuschte) Meinungsäußerung des Verfassers. Der Leser der Rezension kann einen ganz anderen Geschmack, andere Lesegewohnheiten und Bedüfnisse haben als der Verfasser. Überschwängliches Lob oder vernichtende Kritik ohne Begründung sind daher fehl am Platz.
An den letzten Punkt halte ich mich zum Beispiel auch nicht immer ganz genau. Wenn ich mal ein Buch richtig schlecht fand und mich darüber auslassen muss, dann kann es auch schonmal sein, dass ich rumfluche. Aber immerhin habe ich dann immer eine Begründung - denke ich doch :D
Diese Elemente sollte eine Rezension enthalten:Wie gesagt - an den ersten Punkt muss ich bei mir noch was arbeiten (wobei ein richtig schöner Verriss auch sehr schön ist, oder?). Mir ist zum Beispiel auch aufgefallen, dass ich ein bisschen mehr auf die Gestaltung eingehen sollte (Wie zum Beispiel bei Ascheherz habe ich ganz vergessen zu erwähnen, dass das Buch in drei Teile aufgeteilt ist usw.).
- Perspektive: Der Verfasser der Rezension nimmt eine gewisse Distanz zum besprochenen Werk ein. Auch wenn es ihn begeistert hat, identifiziert er sich nicht damit. Auch wenn er sich sehr geärgert hat, fängt er nicht an zu schimpfen. Er betrachtet es aus einer gewissen Entfernung, argumentiert und bringt sein Wissen und seine Leseerfahrung in die Besprechung ein.
- Gattung, Thematik, Inhalt: Dem Leser muss klar sein, ob es sich z.B. um einen Krimi, eine Ich-Erzählung oder einen Ratgeber handelt. Der Rezensent bringt das Thema auf den Punkt und fasst wesentliche Aspekte des Inhalts zusammen. Dabei soll nicht alles verraten werden. Wer mehr Platz zur Verfügung hat, geht auf einzelne Charaktere ein (Bellestristik) oder stellt wichtige Thesen vor (Sachbuch).
- Form, Sprache: Nicht nur was erzählt oder berichtet wird, interessiert, sondern auch wie dies geschieht. Wie gestaltet der Autor sein Thema, wie hat er es sprachlich bewältigt? Für den Stil typische Stellen dürfen zitiert werden, damit der Leser der Rezension einen direkten Eindruck bekommt.
- Gestaltung: Vor allem bei Sachbüchern ist auch wichtig, wie sie gestaltet sind, ob Gliederung, Abbildung, Verzeichnisse das Thema optimal vermitteln oder zu wünschen übrig lassen.
- Information zum Autor: Bei längeren Rezensionen sollte der Kontext mitberücksichtigt werden. Hinweise zur Biografie des Autors können hilfreich sein, frühere Veröffentlichungen oder andere Werke ähnlicher Thematik. Das erleichtert dem Leser das Einordnen, sollte jedoch nicht dazu führen, dass der Verfasser mit seiner eigenen Belesenheit prahlt und das Buch, um das es geht, aus dem Blick verliert.
- Wertung: Der Rezensent spricht klar aus, was er von dem besprochenen Buch hält und begründet seine Meinung: Wieso findet er es orginell, spannend, beeindruckend, langweilig, verwirrend, enttäuschend, geglückt oder misslungen?
- Bibliografische Angaben zum Buch: Neben dem Namen des Autors und dem genauen Titel sind das der Verlag, das Erscheinungsjahr, die Seitenzahl, ob es ein Taschenbuch, Paperback oder gebundenes Buch ist, und der Preis.
Ich werde jetzt, wegen dem letzten Punkt und da es auch sinnvoll wäre, auch (denke ich) Erscheinungsjahr und Format angeben. Ihr werdet es ja bei der nächsten Rezension erfahren :)
-> Auch Kurz-Rezensionen (1000-2000 Zeichen) sollten möglichst viele dieser Elemente enthalten. Für alle Gebrauchstexte gilt: Der Stil ist sachlich und klar, die Argumentation folgerichtig und nachvollziehbar, das Ergebnis wird auf den Punkt gebracht.Und, habt ihr irgendwas gefunden, was ihr euch zu Herzen nehmen wollt? :)
Wir haben das gerade eben erst vor kurzen durchgenommen und ich muss sagen das mich meistens der Unterricht darüber genervt hat. unsere Lehrerin meinte die Rezensionen müssen kurz sein also noch nicht mal eine A4 seite. Ich dachte so, Das ist ja schlimm. Vorallen wollen die Verlage ja gerne lange Rezensionen. Naja =)
AntwortenLöschenLg,
Jenny
Das Thema hatten wir auch in der Schule (allerdings mit einem mehrere Seiten langen, sehr theoretischem Text von Enzensberger) und ich fand es wirklich sehr interessant, besonders die Literaturkritik von Rezensionen... ^^
AntwortenLöschenDie Punkte sind zwar allesamt nicht falsch, aber ich finde nicht, dass sich eine gute Rezension wirklich genau daran halten muss, besonders da man sich bei Trivialliteratur nicht über Stilmittel, etc. auslassen kann. bei einer Rezension in einer Zeitung oder mit einem hohen eigenen literarischen Wert sind diese Punkte bestimmt wichtig, aber nicht unbedingt bei einer die für Amazon, LovelyBooks oder einen normalem Blog geschrieben wird. :-) Da finde ich z.B. eine zu große Distanz zum Werk eher negativ...
Außerdem versuche ich auch nicht jede Kleinigkeit zu erwähnen, wie z.B. das Ascheherz in drei Teile aufgeteilt ist, das hilft weder dem Leser zu entscheiden, ob ihm das Buch gefallen könnte noch war es mir wichtig für die Wertung die das Buch am Ende bekommen hat. ^^ Aber teilweise fällt es mir schwer unwichtiges wegzulassen...
Für mich ich eine gute Rezension eine die nicht zu viel vom Inhalt verrät und insbesondere gut begründet ist, damit man selber entscheiden kann, ob einem das besprochene Buch zusagen könnte. Da sind mir Richtlinien total egal xD
Ich finde solche Hinweise immer sehr interessant. Anfänglich hab ich mir auch ein bißchen was davon zu Herzen genommen. Oft vergesse ich wichtige Aspekte noch - wie der Erzählstil .. aber ich versuche dran zu arbeiten.
AntwortenLöschenIch persönlich finde aber habe die Freiheit meine Meinung offen kund zu tun - ich versuche bei einem schlechten Buch zwar auch die positiven Seiten hervorzuheben, aber ich sage klipp und klar, was ich davon halte - das Recht nehm ich mir einfach heraus, da ich das ganze ja rein privat und nicht beruflich mache :))
@Lese♥Jenny: Wirklich? Kommt mir aber komisch vor. Ich meine, unter uns Litbloggern, sind die Rezensionen meistens auch etwas länger. Die sind handschriftlich bestimmt mehr als eine Seite o.o
AntwortenLöschen@Lucina: Das finde ich wiederrum auch richtig. Sehr diszanziert ist nicht wirklich gut, aber ich finde, dass Aussagen à la "Ich liebe Charakter ABC" oder sowas nicht unbedingt nötig sind. Da muss man einfach für sich einen guten Mittelgrad finden, oder?
Mit den Kleinigkeiten hast du auch Recht, aber manchmal finde ich es zum Beispiel ganz "nett", wenn man das Buch dann in sich geteilt in sozusagen nochmal bewertet. Ich weiß grad nicht wie ich das erklären soll, aber ich habe es schon oft gelesen, dass jemand zum Beispiel - wenn ein Buch in drei "Bücher" aufgeteilt ist - jedes "Buch" einzeln bewertet hat.
Zuviele Kleinigkeiten sind wiederrum auch nicht wirklich gut. Ich glaube, wie oben schon erwähnt, da muss man auch für sich das gesunde Mittelmaß finden.
@Fabella: Ich auch. Manchmal denke ich, dass ich mich mehr an sowas halten soll, aber eigentlich macht ein individuelle Rezensions"stil" die Rezensionen erst interessant. Aber kleine Sachen, wie zum Beispiel den Erzählstil, finde ich sehr wichtig :)
Das finde ich auch sehr wichtig. Ich hasse es, wenn jemand zum Beispiel ein Rezensionsexemplar von einem eher sparsamen Verlag bekommt, es schlecht fand und dann in den Himmel lobt. Das ist doch nur schlecht für die Leser, die legt derjenige dann ja rein.
Wow, also ich fand's wahnsinnig interessant. Sieht so aus, als würde ich nicht für so ein großes Litmagazin oder so schreiben können, denn sachlich bin ich mal gar nicht. ;)
AntwortenLöschenAber den ein oder anderen Typ, vor allem das mit der Perspektive und den Autordaten, werde ich mal etwas näher betrachten. Obwohl es bei Fantasy und Krimi Büchern meiner Meinung nach wenig auszusagen hat, wo der Autor her kommt oder von wann das Buch ist. Das ist eher was für Bücher mit einem sozialen Thema...
Auf jeden Fall ist es toll, dass Du uns das zur Verfügung gestellt hast, danke :)
@Maehnenwolf: Ja, da bist du aber auch nicht alleine. Ich glaube mittlerweile, dass sich kaum jemand an sowas hällt. Ich frage mich, ob sich diese Literaturmagazine überhaupt an sowas halten oder genau wie wir frei Nase Rezensionen schreiben?
AntwortenLöschenIch denke jedes Literaturmagazin hat seine eigenen Richtlininen, was Rezensionen betrifft. Genau wie Zeitungen unterschiedliche Muster für ihre Artikel haben, wie auch Zeitangaben, oder bestimmte Redewendungen.
AntwortenLöschenInteressant finde ich es aber, dass Rezensionen in der Schule durch genommen werden. Bei mir war das damals noch nicht so und meine Schulzeit ist noch nicht sooo lange her!
Außerdem denke ich, dass bei Literaturblogs gerade die subjektive Seite von Rezensionen ein Erkennungsmerkmal, wenn nicht sogar ein Vorteil ist. Wenn man dieses subjektiven Teil noch so objektiv oder eher nachvollziehbar beschreiben kann, umso besser für die Blog-Leser. ^^
Ich hab Rezensionen auch nie in der Schule durchgenommen. Die Richtlinien hier mögen für manche vielleicht nützlich sein, aber für meinen Geschmack sind sie etwas zu starr. Besonders diese "Distanz zum besprochenen Werk".
AntwortenLöschenIch finde es hingegen ganz wichtig, dass man auch irgendwie einbringt, wie das Buch auf einen gewirkt hat. Das kann auch total subjektiv sein, solange dabei nicht aus den Augen verloren wird, dass es die Widergabe einer persönlichen Meinung ist.
Das um und auf beim Rezensieren ist meiner Meinung nach die Begründung. Behaupten kann ich ja alles, aber wenn da nur steht "Das Buch ist gut." dann hilft mir das bei der Kaufentscheidung gleich gar nichts.