[Rezension] Carter, Ally - Meisterklasse (Heist Society, #1)

| 3 Kommentare
Autor: Ally Carter
Im Orginal: Heist Society
Reihe: Heist Society #1
Genre: Liebe/Romantik, Krimi
Preis: 17.95€ (Hardcover)
Seiten: 356
Verlag: Fischer Verlage
ISBN: 978-3-8414-2123-4

Vielen Dank an die Fischer Verlage für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars!

Kat will das Familienunternehmen verlassen. Aber das ist nicht so einfach, wenn die Familie aus einer Bande berühmt-berüchtigter Meisterdiebe besteht. Als Katarina Bishop drei Jahre alt war, nahmen ihre Eltern sie mit in den Louvre um ihn auszurauben. Zu ihrem siebten Geburtstag durfte sie mit Onkel Eddie nach Österreich reisen um die Kronjuwelen zu stehlen.
Mit fünfzehn hat sie genug von diesem Leben und fälscht sich eine Legende, die es ihr ermöglicht, ein elitäres Ostküsten-Internat zu besuchen und eine ganz normale Schülerin zu sein. Doch dieses Glück währt nur sehr kurz, denn die Familie ruft: Einem Mafia-Boss wurden fünf Gemälde von unschätzbarem Wert gestohlen, und dieser verdächtigt Kats Vater. In der Klemme zwischen Interpol und dem Mafia-Boss, braucht Kats Vater dringend Hilfe. Kat bleibt nichts anderes übrig, als die Bilder zu finden und sie wiederzubeschaffen und nebenbei ihr eigenes Leben zurückzustehlen
.

Rezension:
Kat hat die Schnauze von ihrer Familie voll. Sie will keine Meisterdiebin mehr sein und flüchtet deswegen auf ein Internat, stiehlt sich aber auch hier ihre Identität. Es stellt sich schnell heraus, dass jemand möchte, dass sie von der Schule fliegt - Ihr alter Freund Hale. Doch sein Anliegen ist nicht selbstbezogen - jedenfalls nicht in ganzer Hinsicht.

Ihr Vater steckt in Gefahr. Ein gefährlicher Mafiaboss vermisst eines seiner Gemälde und beschuldet ihren Vater, es gestohlen zu haben. Auch wenn Kat es zuerst ein wenig bezweifelt, er ist unschuldig. Er hat ein Alibi, nun gut, wenn auch keins, dass er der Polizei nennen könnte.
Kat und ihre Freunde beschließen ihm zu helfen. Sie verfolgen die Spur des Diebes und kommen bald auf einen Pfad, der sie direkt in das hochgesicherte Henley, einem Museum, führt... Wer ist nur dieser Visily Romani? Schaffen Hale, Gabrielle und Kat es, das Bild zurückzusteheln?


Die zwei Sachen, die mich an diesem Buch am meisten gestört haben, gehörten zu dem Schreibstil. Das erste waren Schachtelsätze, die mir das Lesen persönlich manchmal wirklich schwer gemacht haben. Die Sätze waren stellenweise so lang und verschachtelt, sodass ich am Ende des Satzes nicht mehr wusste um was es sich drehte.

Dann sind da auch noch die etwas gewöhnungsbedürftigen Kapitelanfänge. Gut, man muss sowas wirklich mögen oder nicht. Am Anfang jedes Kapitel spricht Frau Carter, wenn zum Beispiel Hale ein Eis ist, nicht direkt von Hale. Dann kommt meistens sowas wie "XY hätte nie erwartet, dass er diesen dünnen Jungen mit einem Eis die Straße herunter schlendern sehen würde... Seine Taille war so klein, sein Bauch so flach, da dachte er nie, dass so ein Mensch ein Eis isst. Es handelte sich um... W.W. den Fünften. Hale", natürlich nicht mit so einem Inhalt, aber meistens auch noch in einer etwas längeren Form.
Wenn ich den "Anfangstext" eines Kapitel gelesen habe und da auch manchmal was passierte, was eigentlich wichtig war, wusste ich meistens nicht, um wen es sich da handelt. So habe ich auch schon öfters einige Charaktere durcheinader geworfen.
Diese Einleitung wird übrigens auch als Buchanfang genutzt. Das hat mir am meisten zuschaffen gemacht. Nachdem ich mal kapiert hatte, dass Kat das mit dem Porsche garnicht war, waren schon einige Seiten vergangen. Anfangs ist sowas meistens relativ unterhaltsam und nach einer Zeit ging es mir einfach nur noch auf den Senkel.

Der Plot und die Handlung haben mich restlos begeistert. Meisterklasse überzeugt dadurch, dass es sich durch Individualität von den anderen Jugendbüchern abhebt und auch nicht zuviel Liebesgeschichte beinhaltet, was im Moment sehr oft in diesem "Genre" zu finden ist.
Und vorallem war es so realistisch. Ich konnte mir richtig gut vorstellen, dass es die Gemälde, die es in Meisterklasse gab, auch in Wirklichkeit gab (Das dies nicht so ist stand ja am Ende des Buches). Auch die Nacherzählungen bzw. der Einbruch ins Henley - und die Vorbereitung dafür - waren sehr authentisch wiedergegeben. Ich konnte mir mit keiner Ausnahme alles wirklich toll vorstellen! Okay, gut, ich konnte mir schlecht vorstellen, dass im Louvre zum Beispiel ein falsches Exemplar der Mona Lise hängt. Genauso, dass jemand das Service der Königin geklaut hat.

Gefallen hat mir auch, dass es zwar eine Art Liebesgeschichte in Meisterklasse gab, die sich aber bis zum Ende nicht sehr in den Vordergrund gedrückt hatte. Hale und Kat sind sehr gute Freunde - schon seit Kindheitsschuhen, soweit ich mich erinnern kann - und Kat sieht in ihm nie mehr als einen Freund, merkt aber auch, dass da mehr ist bzw. sein könnte.
Kat ist auch eine Charakterin, die mir wirklich sehr ans Herz gewachsen ist, da sie sich unglaublich von anderen YA-Helden abhebt. Sie ist kein Mädchen, dass sich nach einem starken Mann sehnt und bei jeder kleinsten Gefahr "Hilfe" schreit. Wirklich erfrischend, Kat war wirklich eine Art für sich, aber im positiven Sinne. Durch Nacherzählungen von frühreren Diebstählen und ihrer Familie merkt man als Leser auch schnell, dass Kat ihre Familie - trotz ihres Ausstieges - verdammt wichtig ist. Sie wirkt auch direkt gekränkt, als sie merkt, dass ihre Kollegen ohne sie einen großen Job durchgezogen haben. Dadurch konnte ich auch gut verstehen, wieso sie alles auf sich genommen hat, nur um ihren Vater zu schützen. Nur das Alter von 14 (oder 15) fand ich leider etwas unrealistisch, ich hätte Kat eher 16 oder 17 Jahre gegeben. Man kann sich einfach schwer vorstellen, dass so ein junges Mädchen sowas schon machen kann.

Auch die anderen Charaktere sind sehr facettenreich und authentisch. Hale, Markus und Gabrielle haben mir von ihnen am besten gefallen. Ich habe in dem Buch sehr gemerkt, wie wichtig Familie für die Leute in Kats Crew ist und fand es auch stellenweise sehr rührend. Gerade die Stellen, in dennen sie alle zusammensaßen und zum Beispiel bei Onkel Eddie sich beratschlagten.
Den Bösewicht fand ich übrigens auch sehr interessant. Frau Carter hat es wirklich verstanden, eine gruselige Atmosphäre aufkommen zu lassen, wenn er vorkommt. Ich hoffe sehr, dass wir in dem zweiten Band erfahren, wer Visily Romani ist und was seine Absichten sind, vorallem bei diesem doofen Cliffhanger...

Mein Fazit: Meisterklasse ist ein tolles Jugendbuch, das sich durch sein außergewöhnliches Thema von seinen Genossen abhebt. Definitiv eine tolle Abwechslung, die niemand verpassen sollte! Ich hoffe, dass in der Fortsetzung von Meisterklasse die Geschichte um Visily Romani aufgeklärt wird - denn das zweite Buch werde ich mir aufjedenfall besorgen.






Informationen zur Reihe:
1. Band: Meisterklasse (OT: Heist Society)
2. Band: Titel noch unbekannt (OT: Uncommon Criminals)

Ich konnte nicht herausfinden ob es mehr als zwei Bücher geben wird.

Das Cover:
Eigentlich gefällt mir das deutsche Cover mehr. Das englische ist aber auch nicht wirklich schlecht. Mich stört an der deutschen Version nur, dass das Mädchen darauf einen... leicht merkwürdigen Blick hat. An der Englischen Variante gefällt mir aber, dass das Cover vom zweiten Band ähnlich (bzw. mit dem gleichen Model) gestaltet ist. Was man bei dem deutschen ja noch nicht sagen kann. ;)

Die Autorin:
Ally Carter ist das Pseudonym der amerikanischen YA-Autorin Sarah Leigh Fogleman. Alle ihre Bücher sind unter diesem Namen erschienen. Ally Carter hat zwei Reihen (Heist Society und The Gallager Girls, die nicht auf deutsch erschienen ist) und mehrere unabhängige Bücher geschrieben. Im Moment arbeitet sie an Uncommon Criminals und dem fünften Buch ihrer Gallager Girls Reihe. Frau Carter studierte als Tochter einer Lehrerin Agrarwissenschaft und arbeitete auch mehrere Jahre nach, wonach sie sich nur noch dem Schreiben widmete. Sie lebt und arbeitet in Oklahoma.

3 Kommentare:

  1. Oh fandest du den Schreibstil wirklich nicht so toll? Diese Anonymität der Person an jedem Anfang des Kapitels ist mir gar nicht so aufgefallen. ;D

    Aber bei dem Rest kann ich dir nur zustimmen. Dieses Buch bringt wirklich ein wenig Schwung in das etwas eingerostete Jugendbuchgenre. Auf den 2. Teil ich bin ich schon sehr gespannt ;)

    Liebste Grüße

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  2. Oh, das hört sich gut an.
    Und es ist wirklich die Tatsache, dass es mal ein etwas anderes Jugendbuch ist, die das Buch für mich interessant macht.
    Ich behalte es auf jeden Fall mal im Hinterkopf.

    Lieben Gruß,
    Christine

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  3. Hey I needed to do a presentation in German at school and I chose to talk about this book!!! what you wrote helped me a lot

    Danke,
    V

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