[Rezension] Pearce, Jackson - Drei Wünsche hast du frei

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Autor: Jackson Pearce
Originaltitel: As you wish
Reihe: /
Genre: Liebe/Romantik, Fantasy
Preis: 12,95€
Seiten: 288
Verlag: PAN
Vielen Dank an den PAN Verlag für die Bereistellung dieses Rezensionsexemplars!


Beschreibung:

»Wer bist du?«, flüstert sie.
»Ich habe keinen Namen«, antworte ich.
»Aber können wir die Förmlichkeiten überspringen und das hier beschleunigen?«
»Was beschleunigen?«
»Das mit den Wünschen. Ich bin hier, um dir drei zu erfüllen.«

Als Viola von ihrem Freund verlassen wird, bricht für sie eine Welt zusammen. Gerade noch war sie verliebt und beliebt, nun ist sie nur noch die Ex vom coolsten Typ der Schule. Viola wünscht sich nichts mehr, als wieder glücklich zu werden – und beschwört so versehentlich einen Dschinn herbei. Er ist jung, er sieht gut aus … und er ist furchtbar schlecht gelaunt, denn er hält Menschen für ungemein nervtötend. Aber bevor er in seine Heimat zurückkehren kann, muss er Viola drei Wünsche erfüllen. Und das ist nicht so einfach, wie es sich anhört …

Rezension:

Bewertung: ,5
In dem ganzen Buch geht es eigentlich um das Gefühl, unsichtbar zu sein. Violet denkt, sie ist es. Seitdem ihr nun schwuler Ex- und nun bester Freund sich von ihr getrennt und geoutet hat gehörte sie nicht mehr zu der "königlichen" Familie der Highschool. Da sie sich zu dem Zeitpunkt nichts mehr wünscht als nicht mehr unsichtbar zu sein, erscheint ein Dschinn und stellt ihr drei Wünsche zur Verfügung.

Die Sache ist nur: Dschinn, so wie Violet ihn nennt, ist ziemlich genervt. Er findet Menschen nervtötend und möchte so schnell es geht wieder in sein Heimatland Caliban zurück. So wie für jeden anderen Dschinn heißt der Aufenthalt auf der Erde für ihn altern - Was er aber nicht in seiner Heimat tut. Zuerst versucht er seine Herrin zu drängen irgendwas zu wünschen findet sich aber im Endeffekt damit ab, dass er warten muss. Während der Dschinn allerlei Vorschriften seiner Gebieterin gegenüber bricht (Dschinns ist es zum Beispiel nicht erlaubt, ihre Herren mit dem Vornamen anzureden und so weiter), entwickelt er immer mehr Sympathie Violet gegenüber.

Als der erste Wunsch dann eher durch einen dummen Zufall ausgesprochen wurde und der Dschinn wegen Violet ein paar aus der königlichen Highschoolfamilie trennen muss - Ollie und Aaron -, merkt er spätestens seit diesem Zeitpunkt das Violet ihm viel mehr bedeutet. Er ist eifersüchtig auf Aaron, mit dem Violet zusammen war. Zwar ist Violet auch nicht wirklich glücklich, bildet sich aber ein, dass sie es doch ist. Nachdem die beiden einen riesen Streit hatten engagiert der Dschinn einen Ifrit - das sind Dschinns, die sich dazu entschieden haben viel Zeit auf der Erde zu verbringen und Menschen, die bewusst Wünsche herauszögern, zu "drücken" (Mit Situationen in dennen sie sich etwas wünschen MÜSSEN). Doch das bringt die beiden in eine verzwickte Situation...


"Drei Wünsche hast du frei" wird in der Ich-Erzählersicht abwechselnd von Dschinn und Violet erzählt. Die Kapitelüberschriften verraten zwar noch die Erzähler, aber im Laufe des Buches wusste ich das zwar schon allein wegen der Reihenfolge, aber ich finde auch, dass der Leser den jeweiligen Charakter gut an "Ausdrucksart" erkennen kann. Das war ganz nett, aber nicht besonders gut. Der Leser hat zwar nicht das Gefühl, dass er die Kapitel einer Person lieber liest oder so etwas in der Art, aber leider hat mich das Konzept nicht richtig überzeugt.

Der Schreibstil war auch nicht wirklich etwas, was mir im Gedächtnis hängen geblieben ist. Genau wie Missbookiverse schon erwähnt hat - Man merkt eindeutig das dies hier ein Erstlingswerk ist. Ich habe mir bei "Drei Wünsche hast du frei" eine verträumte Liebesgeschichte mit liebevollen Beschreibungen vorgestellt (durch den Titel und auch in gewisserweise wegen dem Cover) aber leider wurde ich mit einem recht plumpen Teenie-Schreibstil enttäuscht. Die Gegenwartsform trägt da bestimmt auch noch etwas dabei, da dadurch in dem Buch irgendwie alles sehr kurzweilig vorkommt (Violet streitet sich mit Dschinn, zack, vertragen sie sich).

Leider ging mir die nicht vorhandene Übersetzung von "Yeah" genau so wie vielen aus der Bloggerwelt auf den Keks. In einem englischen Buch hätte mir das wahrscheinlich nichts ausgemacht, aber dieses "Yeah" im deutschen Sprachgebrauch ist einfach nur  unnatürlich. Selbst die heutige Jugend redet GANZ bestimmt nicht so, ist mir jedenfalls noch nie untergekommen. Ist dann aber leider eher der Fehler von der Übersetzerin (Christine Gaspard).

Zitat S. 42 Z.15ff
"Doch, ich mag sie. Sie ist wirklich nett", murmle ich.
"Yeah, aber das ist gerade der Grund warum du sie nicht magst."


Die Charaktere waren ganz okay. Sie hauen den Leser zwar nicht um, aber ich fand es schön, mich mit Violet identifizieren zu können. Mir geht es manchmal auch so - Ich fühle mich in der Schule unsichtbar und konnte mich wahrscheinlich deswegen auch so sehr mit ihr identifizieren. Sonst ist sie aber nichts besonderes: Man könnte sie eigentlich ein 0815 Teeniemädchen nennen.

(Spoiler) Lawrence tat mir wirklich sehr leid. Zwar hat er sich geoutet und ist trotzdem mögen ihn wirklich alle, und er hat auch mal öfters einen Jungen gesehen, für den er sich interessieren würde, aber er nimmt sich wegen Violet zurück. Ich habe noch nie von so etwas "Tollem" gehört - Lawrence spart sich sozusagen nur wegen ihr auf, da er Angst hat, dass sie sich noch "unsichtbarer" fühlt wenn er mal irgendwann einen Freund hat. Zwar finde ich es ziemlich egoistisch von Violet das sie dies nicht merkt und nicht daran denkt, dass Lawrence ja auch sein eigenes Leben hat. Das war eines der vielen Sachen die mir in diesem Buch auf den Keks gingen. Ob beabsichtigt oder nicht, selbst wenn ich einen Punkt habe, mit dem ich mich identifizieren könnte, aber 99% der Zeit kam mir Violet einfach nur so vor als hätte sie eine fette Augenbinde an.

Auch der Dschinn hat mich nicht wirklich überzeugt. Ich fand es zwar wirklich romantisch wie er seine Überzeugungen für Violet übers Bord wirft, aber leider hätte ich mir das noch besser vorstellen können. Er scheint kaum Vertrauen in Violet zu haben und als er später dann wieder in Caliban war, versucht er nicht einmal um sie zu kämpfen. Später ermöglicht der Ifrit, der Violet gedrückt hat, ihm ja die Rückkehr auf die Erde dadurch dass Dschinn selber ein Ifrit ist. Aber alles, was er dazu zu sagen hat ist, "Sie wird sich eh nicht mehr an mich erinnern" und als die beiden sich dann schließlich wieder treffen muss Lawrence ihn erst einmal überreden.

Vielleicht sollte das Beides irgendwie berechtigt sein und das Buch noch spannender machen  - Aber irgendwie hat mich beides an dem Buch sehr gestört. Das ist nun meine eigene Meinung und das kann bei jedem anders sein, aber leider gab es hier für mich auch noch mal Abzüge.(/Spoiler)

Die Handlung war zwar spannend, aber leider hatte ich auch hier nicht das Gefühl das ich das Buch in einem Ruck durchlesen muss. Es war zwar schön die Geschichte von Violet und Dschinn zu lesen, aber leider hatte die Geschichte keinen wirklich hohen Spannungsfaktor. Zwar hat die Geschichte eine kleine Moral ("Sei vorsichtig was du dir wünschst!" ;)) und es ist authentisch wie Violet ihre Wünsche ausspricht, aber leider konnte mich die Geschichte auch nicht zu 100% überzeugen.

Alleine das Ende - ob Happy End oder nicht verrate ich besser nicht - hat etwas für mich herausgehauen.

Mein Fazit:
Auch wenn Drei Wünsche hast du frei eine nette kleine Geschichte ist und man sicherlich nichts falsch mit dem Lesen dieses Buches machen könnte, besonders gut war es leider nicht. Ich gebe dem Buch gut gemeinte 3,5 Herzchen, würde es aber im Zweifelsfall keinem Freund wirklich weiterempfehlen (können). Dies ist wieder so ein Buch, bei dem ich sage, dass man sich besser selber die Meinung darüber bilden sollte.


Das Cover:



Dieses Mal gefällt mir zwar das deutsche Cover mehr (die Ornamente und das blass lila + blau sind einfach in meinem Geschmack) aber dadurch das ich das amerikanische Cover passender finde, gewinnt dieses dieses Mal.







Die Autorin:

Die Amerikanerin Jackson Pearce ist 1984 in North Carolina geboren und lebt heutzutage in Atlanta. Sie studierte zwar Englisch und Philosophie, arbeitet aber als Tanzcoach an einer Highschool. Schon als kleines Kind begann sie zu schreiben - Da sie nirgends eine Geschichte fand, die über ein schlaues Mädchen, Pferde, Tierbabys und Magie handelte, schrieb sie sie auf. 2009 wurden ihre ersten Romane bei einem renomierten amerikanischen Verlag veröffentlicht.

1 Kommentar:

  1. Ich hab das Buch schon gefühlte tausendmal gesehen und dachte immer: Das Cover sieht toll aus, aber du weißt: Der Inhalt klingt nicht gut
    Und ich bin, nachdem ich deine Rezension gelesen habe, wirklich froh auf meine innere Stimme gehört zu haben. Allein das Year hätte mich vermutlich mehrfach zum verzweifeln gebracht (ich hasse es einfach, wenn man da nicht anständig übersetzt...)
    Darum danke für die schöne Rezension, hat mir sehr weiter geholfen :)

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