[Rezension] Löhnig, Inge - Schattenkuss

| 2 Kommentare
Autor: Inge Löhnig
Originaltitel: Schattenkuss
Reihe: /
Genre: Thriller
Preis: 9,95€
Seiten: 252
Verlag: Arena

Vielen Dank an Arena für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars!

Beschreibung:
Lena hat eigentlich keine Lust, ihre Mutter in das verschlafene Dörfchen Altenbrunn zu begleiten. Doch dann taucht plötzlich immer öfter der Name Ulrike in den Gesprächen auf und Lena erfährt, dass sie eine Tante hat, die vor 20 Jahren spurlos verschwunden ist. Noch ahnt sie nicht, wie ähnlich sie ihrer Tante sieht. Und dass sie, als sie sich Hals über Kopf in den Vater eines Freundes verliebt, Ulrikes größten Fehler wiederholt.


Rezension:
In Schattenkuss von Inge Löhnig geht es um Lena, die durch eine Narbe an ihrem Kinn entstellt ist und nicht besonders beliebt in der Schule ist. Eines Sommers erreicht die kleine Familie eine schlimme Botschaft - Die Mutter von Steffi, Lenas Mutter, ist überraschend verstorben. Sofort ist der Familienstreit vergessen und Steffi fährt mit ihren Mann Tom, Lena und Lukas, ihrem kleinen Bruder, nach Altenbrunn.

Als Steffis Mutter beigesetzt wurde, sie damit anfängt, ihre verschwundene Schwester Ulrike aufspüren zu wollen, fährt Tom mit Lukas zurück nach Stuttgart und lässt Steffi mit ihrer Tochter allein zurück in Altenbrunn. Ganz geschweigedenn das Lena Angst um die Ehe ihrer Eltern hat, hat sie noch ein anderes Problem: Als sie eine Filmdoku über Ulrike startete und damit einige Geheimnisse aufdeckte, kommt sie selber in Schwierigkeiten... Als wäre das noch nicht genug: Sie verliebt sich auch noch in einen vierzigjährigen Mann.


Wer Schattenkuss von Inge Löhnig sieht, ist sofort verzaubert von dem schönen Cover. Ich finde die Arena-Thriller besonders schön und auch wenn das eigentlich nichts mit dem Buch zutun hat, allein das war für mich schon ein kleiner Pluspunkt. ;)

Die Handlung von Schattenkuss fängt leider etwas holprig an. Ich fand die Geschichte zwar im Endeffekt unglaublich spannend und toll aber leider war der Anfang etwas zäh. Außerdem hat mich Lenas Angewohnheit, die ganze Zeit über Twilight zu brabbeln ziemlich genervt. Ich weiß nicht was das hätte bringen sollen - vielleicht identifizieren sich Twilightfans ja mit ihr - ich jedenfalls nicht. Ihre kleine Angewohnheit (nur am Anfang) jeden mit irgendeinem Schauspieler oder einer Filmfigur zu vergleichen war auch nicht unbedingt angenehm.

Zitat S. 23
Und dieser jemand hatte - Lena hielt instinktiv die Luft an - eine verblüffende Ähnlichkeit mit Robert Pattinson alias Edward Cullen, dem Vampir aus der Twilight-Saga!
Quatsch! Sie schüttelte den Kopf, starrte aber weiter wie hypnotisiert in den Nachbargarten. Vampire sonnten sich nicht und Robert Pattinson würde niemans in einem Kuhkaff Urlaub machen.
...
"Hallo Lena."
Hallo Lena? Woher kannte er sie? Sollte sie Hallo Edward antworten? Lena musste bei dem Gedanken grinsen.

Zitat S.24
"Soll ich helfen?", fragte sie Tante Marie pflichtschuldig, während Steffi die Kuchenplatte abstellte und sich die blonden Haare aus dem Gesicht strich. Sie sah gut aus für ihr Alter. Ein wenig wie Lynette Scavo aus Desperate Housewives. 

Zitat S.25 
... Jetzt viel ihr es auf. Er hatte Ähnlichkeit mit Colonel Brandon aus dem Film Sinn und Sinnlichkeit. Zusammen mit Maike hatte sie diesen Film bestimmt schon dreimal gesehen.  

Ich wage mal zu behaupten, dass Frau Löhnig damit erreichen wollte, dass man sich die Charaktere besser vorstellen könnte. Zwar zieht sich diese nervige Angewohnheit nicht durch das ganze Buch, aber mich hat es schon relativ stark gestört. Für mich sollte sowas in einem guten Buch nicht nötig sein - immerhin kann ein guter Autor seine Charakter selber erschaffen und nimmt sich nicht irgendwelche Menschen als Vorlage.

Schattenkuss ist eine spannende Jagd nach dem Mörder von Ulrike. Zwar rätselt Lena in dem Buch mehrmals ob sie überhaupt tot ist, aber es stellt sich schnell heraus: Sie kann garnicht mehr leben.
Zwar fand ich die Idee, dass Lena Interviews mit den verschiedenen Personen führt erst etwas merkwürdig, aber im Endeffekt hat sie mir richtig gut gefallen. Ich konnte mir richtig gut vorstellen wie Lena zum Beispiel später, als alles geklärt war, das ganze Filmmaterial nochmal durcharbeitete und dann nochmal durchschaute.
Besonders hat mir übrigens gefallen, dass Frau Löhnig einen immer wieder überrascht hat. In den Thrillern, die ich gelesen habe, konnte man mit ein bisschen Grips meistens den Täter selber erraten. Aber bei diesem Buch war dies nicht so: Man rätselt bis zum Ende selber mit. Man konnte außerdem Lenas Gedankengänge gut nachverfolgen, hat immer mitgefiebert und hat nie gedacht, dass sie irgendwas übersehen hat oder etwas der Art.
Ich fand es auch eine gute Idee, dass Frau Löhnig ab und zu mal ein Kapitel in der Zeit von Ulrike eingebaut hat. Es war zwar toll, wie Lena die Vergangenheit von Ulrike und auch in gewissermaßen von Steffi aufgedeckt hat - aber die Situationen "selbst mitzuerleben" war noch ein toller Zusatz.


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Ich hatte bei den Charakteren leider das Gefühl, dass nur die wichtigsten Charaktere (Odakota, Benno, die Uroma von Florian, Steffi, Mike...) richtig gut ausgebaut waren. Sie hatten alle ihre Vergangenheit und hatten immer - sozusagen - einen Grund, weswegen sie was taten. Lena oder zum Beispiel Tante Marie kamen mir dagegen leider etwas flach vor.
Lena kam mir - tut mir leid - wie ein kleines Twiligtfangirlie, das sich ziemlich schnell in bestimmte Männer/Jungen verliebt vor. Da dies aber im Buch (außer am Anfang) nicht sonderlich stört ziehe ich deswegen nicht sonderlich viel von den Herzchen ab. Jedenfalls - Ich ziehe den Hut vor Frau Löhnig vor den ganzen verschlungenen Vergangenheiten die sie mit Schattenkuss geschaffen hat!

Der Schreibstil war ganz okay, aber kein Glanzstück. Man merkt sehr stark das Lena eben doch noch nicht erwachsen ist und alles eher in der jugendlichen Sprache gehalten ist. Auch, wenn es in der Erzählerperspektive verfasst ist. Ich hatte keine Probleme mit dem Schreibstil und werde deswegen auch kein Herzchen abziehen, aber als "gut" kann ich den Schreibstil leider nicht betiteln.

Mein Fazit:
Auch wenn Schattenkuss sicherlich seine Macken hat, gebe ich hier gut und gerne vier Herzchen da mich die Geschichte einfach so gefesselt. Und das muss einer mal bei mir schaffen - Normal stehe ich definitiv nicht auf Thriller. Definitiv ein Buch, das man gelesen haben muss!

Der Autor:
Inge Löhnig wurde 1957 in München geboren und ist eine Autorin. Sie studierte in München an der Universität U5 Grafik-Design und arbeitete später als Art-Directorin bei einem Mode Etat. Später (in den achtziger Jahren) machte sie sich mit einem kleinen Design-Studio selbstständig. Heute lebt sie als freiberufliche Grafik-Designerin und Autorin in der Nähe von München.
"Der Sünde Sold" war ihr erster Roman, erschienen bei dem Ullsteinverlag im Jahre 2008. Sie schreibt aber außerdem noch Jugendthriller - Der erste - Schattenkuss - erschien 2010 beim Arena Verlag.

2 Kommentare:

  1. Mir hat das Buch Schatten kuss auch sehr Gefallen obwohl ich nicht so ein Lese wurm bin habe ich bis zum Ende Spaß beim lesen gehabt.Ich finde Inge Löhnig hat eine große Fantasie.Ich Fand es noch gut das Inge so gut beschrieben hat jede Person jede tat der Personen.Richtig Richtig Spannend das Buch.Ich werde das Buch Schatten Kuss meiner Klasse vorstellen da wir äh ein Buch vorstellen müssen ich glaube es wir der Klasse gefallen.Also mich hat das Buch immer und wieder Überrascht.Danke Inge Löhnig für die schönen Bücher!! :D Ich gebe dir Fünf Sterne.
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