[Rezension] Green, John u.a. - Tage wie diese

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Autor: John Green, Lauren Myracle und Maureen Johnson
Originaltitel: Let it snow - Three Holiday Romances
Reihe: /
Genre: Liebe/Romantik
Preis: 15,95€
Seiten: 397
Verlag: Arena

Vielen Dank an Arena für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars!

Beschreibung:
Jubilee hat den perfekten Freund. Sie ahnt nicht, dass sie ihn in dieser Nacht verlieren wird – weil sie sich Hals über Kopf in einen Fremden verliebt. Manchmal vergisst Tobin völlig, dass der Herzog eigentlich ein Mädchen ist. Bis zu jenem magischen Moment im Schnee. Addie würde alles dafür geben, wenn Jeb ihr verzeihen könnte. Dabei ist er ihr längst viel näher als sie denkt …

Rezension:
Bevor ich mit der richtigen Rezension des Buches anfange, möchte ich kurz einen Druckfehler bemerken. Die letzte Geschichte ist ja von Lauren Myracle und der Junge, von dem dort die Rede ist, heißt "Jeb" und nicht "Jeff".



Tage wie diese ist eine Anthologie von John Green, Maureen Johnson und Lauren Myracle verfasst. Es sind drei süße und vorallem lustige Geschichten mit dennen man sich gerade jetzt bei diesem verschneiten Wetter gut unter die Decke kuscheln kann. Dennoch: Zwar finde ich die Geschichten allesamt passabel aber leider hätten sie auch noch besser sein können. Da die Kurzgeschichten ja nicht viel Inhalt umfassen lasse ich es dieses mal besser, sie noch mal selber zusammen zu fassen.

Die erste Geschichte ist von Maureen Johnson, heißt "Der Jubilee Express" und war für mich leider das schwächste Glied des Buches. Zwar war die Geschichte um ihre Eltern, die Weihnachten wegen kleinen Figürchen im Knast landen wirklich zum brüllen, aber irgendwie hat die Geschichte mich nicht wirklich gepackt. Mir ging Jubilees anfängliches Rumjammern wegen ihres Namens zum Beispiel ziemlich auf den Keks.
Nachdem Jubilees Zug nach Florida stecken geblieben ist, sie in einem Waffelhaus Unterschlupf sucht und dann den Fremden Stuart trifft geht sie ganz entgegen braven-mädchen Denken sofort mit einem Fremden mit. Es wird zwar beschrieben, dass sie sich fragt, ob Stuart ein Verrückter oder so etwas ist aber ein sehr überzeugendes Überlegen war das für mich nicht. Mal ganz ehrlich: Wer das Buch gelesen hat, findet ihr diese Situation realistisch? Zwar hat das bei Geschichten nie wirklich einen großen Wert bei mir gehabt, aber irgendwie ist dies mir bei Maureens Geschichte sehr wohl und sehr eindeutig aufgefallen. Immerhin wissen wir alle, dass man nicht mit Fremden mitgehen soll und irgendwie finde ich es naiv von Jubilee, einfach zu denken, Stuart würde nicht lügen und sie zum Beispiel aus ganz anderen Gründen weg locken wollen. Er kam mir als erstes auch ein bisschen verrückt - genau wie der Silberfolienmann - vor, da er, scheinbar ohne Grund, in Einkaufstüten gehüllt war. Zwar ist es ein schöner Zufall wie Maureen Johnson diese Liebesgeschichte beschrieben hat, aber leider hat sie für mich durch ihre unrealistische Handlung für mich einen riesen Schwachpunkt.

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Die Charaktere waren auch ziemlich flach, davon abgesehen fand ich sie nicht wirklich besonders (Kann aber auch sein, dass ich das nicht gewohnt bin - das ist meine erste Anthologie). Aber wenn man mal diese absurde Handlung und die flachen Charakter ganz, ganz weit ins Hinterstübchen verbannt war die Geschichte eigentlich relativ lustig. Der Schreibstil war locker, flockig und ich hatte - außer den flachen Charaktern und der Handlung - eigentlich nichts zu meckern. Trotzdem kriegt "Der Jubilee Express" nur eine ziemlich niedrige Wertung von mir: Nämlich 2/5 Herzchen.

Die zweite Geschichte ist von John Green und heißt "Ein cheer unglaubliches Weihnachtswunder". Ich habe John Green schon kennen und lieben gelernt durch das grandiose Buch "Looking for Alaska" und habe mich deswegen auch sehr auf diese Geschichte gefreut. Auch wenn mich "Ein cheer unglaubliches Weihnachtswunder" nicht annährend an die Qualität von "Looking for Alaska" erinnert hat, war die Geschichte um den Herzog und Tobin doch meine Liebste von den Dreien.

In "Der Jubilee Express" waren auch Cheerleader im Zug, welche später noch erscheinen und dann sozusagen im Mittelpunkt John Greens Geschichte stehen. Zwar hört sich das.. absurd an aber wie Tobin, der Herzog (Angie), JP, gewalttätige Zwillinge und ein Paar Collegetypen sich ein Rennen liefern um bei den Cheerleader zu sein (Es dürfen entweder nur die Zwillinge, die Collegetypen oder Tobin, Angie und JP rein) war wirklich richtig lustig. Ganz im Gegensatz zu "der Jubilee Express" fand ich die Geschichte auch realistisch. Der Charakter namens Angie war für mich besonders toll. Ich konnte mich richtig gut in ihre Situation hineinversetzen und habe ihr immer das Beste gewünscht.
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Zwar ist John Greens Geschichte auch kein Must-Read und hat mich um Gotteswillen nicht umgehauen, aber trotzdem: Für mich war diese Geschichte das Herzstück der Anthologie. Leider kann ich der Geschichte auch nur 3,5/5 Herzchen geben.

Das Schlusslicht der Anthologie bildet Lauren Myracle mit der Geschichte "Der Schutzheilige der Schweine". Mir hat die relativ traurige Geschichte um Jeb und Addie wirklich gefallen - aber leider ging mir Addie nach einer Zeit ziemlich auf den Keks. Sie vergisst wichtige Angelegenheiten ihrer Freunde (so muss sie zum Beispiel das Tassenschwein ihrer Freundin abholen und vergisst dies bald) und jammert sich bei jedem bis zum geht nicht mehr aus. Sie suhlt sich förmlich in Aufmerksamkeit und liebt es, sich in Traurigkeit zu wälzen.
Trotzdem: Ich fand es toll zu sehen, wie Addie mal richtig einen vor den Latz wegen ihrer egoistischen Ader bekommen hat und später auch versucht sich zu ändern.

Die Beziehung von Jeb und Addie war zwar nicht so toll beschrieben, wie die von John Green, aber ich fand sie allemale besser als die von Maureen Johnson. Jeb ist ein eher ruhiger, schüchterner Typ der seine Liebe nicht gerne in der Öffentlichkeit zeigt und Addie gefällt das garnicht. Der Leser kann sich gut in das Problem hineinversetzen und hofft für die Beiden, dass alles wieder gut wird. Auch Frau Myracle hat tolle Charaktere geschaffen, mit dennen man sich sogar ein Wiedertreffen wünschen würde.

Ich habe mal eine Frage an die, die das Buch gelesen haben und ich meine die Frage auch nicht böse: Ist Jeb dunkelhäutig? Ich habe nichts gegen Schwarze oder sonst was, aber ich habe mich ein bisschen über die Beschreibung geärgert. Ich meine, es ist doch nicht schlimm in einem Buch zu sagen "Jeb war ein Schwarzer". Stattdessen kommen immer wieder komische Beschreibungen wie "Seine Jeansjacke.. im Kontrast zu seiner dunklen Haut".

Die Geschichte von Lauren Myracle bekommt von mir 3/5 Herzchen. Für mich war sie so ein Mittelding zwischen John Greens und Maureen Johnsons Geschichte und aber auch hier gilt: Es ist noch reichlich Raum nach oben.

Mein Fazit:
Die Anthologie von John Green, Lauren Myracle und Maureen Johnson ist zwar ein tolles Buch für zwischen durch, aber ich würde dieses Buch niemanden empfehlen. Ich fand die Idee, die drei Geschichten sozusagen miteinander zu verknüpfen eigentlich sehr gut aber leider hätte sie für mich noch besser sein können. Ich gebe gut gemeinte drei Herzchen :)

Die Autoren:
John Green wurde 1977 in Indianapolis geboren und ist ein Autor und Videoblogger. Er wuchs in Florida auf und als er später die Schule absolviert hatte, studierte er Englisch und Religionswissenschaften in Ohio. Er wollte zuerst Pastor werden, aber da er durch einschneidende Erlebnisse als Kaplan in einem Krankenhaus die Lehre abbrach schrieb er später Rezensionen für die amerikanische Zeitschrift Booklist. Sein erster Roman war übrigens "Eine wie Alaska" (Orginaltitel: Looking for Alaska) der international ausgezeichnet wurde (Auch die deutsche Übersetzung wurde später für den Deutschen Literaturpreis numminiert). Er erhielt sogar den Michael L. Printz Award für besondere Dienste um die Jugendliteratur.

Maureen Johnson wurde 1973 in Philadelphia geboren und ist eine US-Jugendbuchautorin. Bisher hat sie zehn Jugendbücher herausgebracht wovon zwei bisher übersetzt wurden - Schwestern für immer bei cbt/cbj (Ihr erstes Buch, 2005) und der Teufel in ihr 2008 bei dem Ravensburger Bücherverlag.

Lauren Myracle wurde 1969 in North Carolina geboren und ist auch eine Jugendbuchautorin. Sie wuchs in Atlanta auf. Später studierte sie Englisch und Psychologie, worauf sie kurze Zeit als Lehrerin tätig war. Später machte sie sich für Kinder stark und arbeitete zwei Jahre lang an der Colorado State Universitiy. Ihre meistverkauften Romane sind ttyl, ttfn, l8r und g8r. Ihre kleine Schwester Susan Rebecca White veröffentlicht Erwachsenenromane, darunter "Bound South" und "A soft place to land".

1 Kommentar:

  1. Zu deiner Frage: einfach zu schreiben "Jeb war schwarz" wäre ziemlich langweilig und zu offensichtlich. Ich halte es für stilistisch wesentlich wertvoller, wenn solche Merkmale nebenbei eingeflochten werden wie z.B. "Kontrast zwischen seiner Jeansjacke und dunklen Haut".

    Dass Maureen Johnsons Charaktere flach gewesen sein sollen, kann ich nicht nachvollziehen. Für mich waren sie absolut originell und sehr schillernd. Solch kreative Charaktere sind mir in der Buchwelt bisher selten untergekommen.

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