[Rezension] Chattam, Maxime - Alterra: Gemeinschaft der Drei (Alterra, #1)

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Infos:___________

Autor: Maxime Chattam
Originaltitel: Autre-Monde: Le Alliance des Trois
Reihe: Alterra
Genre: Fantasy
Preis: 16,95€
Seiten: 400
Verlag: PAN
ISBN: 9783-3-426-28300-4
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Hiermit bedanke ich mich herzlichst bei dem PAN Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!

Beschreibung

Zusammen mit seinem Freund Tobias macht sich der 14-jährige Matt auf die Suche nach weiteren Überlebenden. New York wirkt menschenleer, doch die Jungen sind keineswegs ganz allein: Seltsame Wesen machen Jagd auf sie, und unheimliche Stelzenläufer mit gleißenden Augen scheinen irgendetwas - oder jemanden? - zu suchen. Den Freunden bleibt nur die Flucht aus der Stadt. Zuflucht finden Matt und Tobias auf einer Insel im Westen, bei einer Gruppe von Kindern, die sich »Die Pans« nennen. Dort begegnen sie auch Ambre, in der sie eine wahre Freundin finden. Als »Die Gemeinschaft der Drei« werden sie sich den Gefahren der neuen Welt stellen ... Eine mitreißende Story, ein großes Lese-Abenteuer, eine Geschichte über Freundschaft, Verantwortung und Mut.

Rezension

Bewertung:
Meine Erwartungen auf dieses Buch waren wirklich sehr, sehr hoch, da schon tausende Rezensionen gelesen habe, in dennen die Rezensenten das Buch in den Himmel lobten. Auch wenn ich da eher eine Person bin, die skeptisch an ein Buch rangeht und gerade wegen der vielen Lobeshymnen erwartet, dass das Buch mir nichts zusagt (Das sieht man ja an dem einfachen Beispiel City of Bones oder der Twilight Reihe). Bei diesem Buch wurden meine Erwartungen definitiv nicht enttäuscht - Alterra ist ein unglaublich spannendes (und auf einer Weise auch realistisches) Buch, das dem Leser viele lange Nächte beschert!


Als Matt eines Weihnachtsabends seinen größten Wunsch, ein authentisch nachgemachtes Schwert von Aragorn, erfüllt bekommt, geht er ins Bett und schläft scheinbar froh ein. Mitten in der Nacht wacht er auf: Es herrschte aufeinmal ein schreckliches Unwetter und als Matt an sein Fenster tritt und beobachten will, was dort passiert, merkt er etwas schreckliches: Es ist kein normales Unwetter!
Die Blitze scheinen blaue Hände zu sein, die sich von Haus zu Haus zu ihrem kämmten. Sie suchten nach etwas. Er brachte sich sofort in Sicherheit und wurde kurz darauf Ohnmächtig.

Als Matt wieder aufwacht ist die ganze Wohnung total verwüstet, die Fenstergläser zesprungen und und und. Als er sich nach seinen Eltern umschaut findet er auch nicht: Sie scheinen verschwunden. Später findet er heraus, dass sich manche Erwachsene in schreckliche Monster verwandelt haben oder andere einfach verschwunden sind.
Später finden sich Matt und sein Freund Tobias wieder - der Dritte im Bund, Newton, scheint genau wie einige Erwachsene vom Erdboden verschluckt. Es sind nicht nur alle Erwachsenen verschwunden, sondern alle Hunde und anderen Tiere sind wild geworden und ganz New York ist von einer riesigen Schneedecke bedeckt. Tobias schlägt vor, in der Tresor einer Bank Unterschlupf zu finden (Er erzählt, dass der Tresor wegen Umbauten offen steht) aber als die beiden auf dem Weg dorthin durch den unheimlischen Central Park laufen und sie wieder vor den blauen Blitzen flüchten müssen, finden sie eine Villa und legen sich dort abwechselnd schlafen. Leider können sie sich nur kurz hinlegen, da aufeinmal ungeheure Gestalten, die Scheinwerfer als Augen und Stelzen als Beine haben erscheinen. Matt und Tobias verstecken sich erfolgreich - Aber sie merken, dass sie in großer Gefahr sind: Einer der Stelzenläufer riecht an Matts Rucksack und redet davon, dass "er" hier war und sie verhindern müssten, dass er nach Süden käme. Er erahnt, wer dieser ER ist - Matt bekommt Angst, weil er nicht weiß, was diese Leute von ihm wollen.

Nachdem die beiden versuchen, in den Süden zu kommen, finden sie anschließend Anschluss bei einer Gruppe vieler Kinder, die den - ohnmächtigen - Matt und Tobias zu einer Insel bringen, auf der sich mindestens 100 Kinder zusammen geschlossen haben. Sie finden schnell heraus, dass sie zusammenhalten müssen - Denn die Erde rächt sich für das, was wir ihr in den letzten Jahren angetan haben.


Die Handlung ist zwar auf der einen Seite mit unserer heutigen Situation mit der Umweltverschmutzung gepaart, hat aber auch einen Fantasy Einschlag. Wer die Inhaltsangabe liest, würde wahrscheinlich nie darauf kommen, aber in Alterra spricht auch, finde ich, Gesellschaftskritik aus.
Die Erde hat sich in Alterra wieder in ihren ursprünglichen Zustand versetzt - Autos sowie Pistolen und weitere Gegenstände, die nicht der Natur entsprechen, verwandeln sich in Bleipfützen; gezähmte Tiere werden wieder wild; Die Natur fängt an in unheimlicher Geschwindigkeit zu wachsen und sämtliche Gebäude sind bald von Pflanzen gänzlich ummandelt und so weiter.

Zwar ist es eher unwahrscheinlich, dass die Welt blaue Blitze (die wie Hände aussehen) aussendet um Menschen verschwinden zu lassen oder eben genau die Sachen, was Herr Chattam in seinem Buch beschreibt, aber ich finde, dass einen das Buch schon nachdenken lässt.
Was ist, wenn die Erde wirklich ein eigenes Lebewesen wäre? Und stellt euch doch mal vor, was wir ihr mit der Erde mit den ganzen Umweltverschmutzungen antun würden. Ich musste noch lange darüber nachdenken auch wenn ich das Thema sonst eher scheue, was für mich ein sehr großer Pluspunkt war.

Die "restliche" Handlung überzeugt natürlich auch sehr - Man kann sich immer wieder in die Kinder hinein versetzen, die hart für ihr Leben auf der Insel kämpfen müssen.
Ich habe wirklich nie eine Stelle als Leser so empfunden unspannend gefunden, dass ich etwas überspringen musste und habe fast den ganzen Tag darüber nachgedacht, wie das Buch denn weitergehen könnte.

Die Charaktere sind trotzalledem, dass sie größtenteils Kinder sind, sehr gut aufgebaut und keiner gleicht dem anderen. Sie vermissen alle ihre Eltern, wobei es auch manche gibt, die deswegen sogar Bündnisse mit den Zyniks versuchen (Zyniks sind Erwachsene - werden von den Pans, also den normalen Kindern, so genannt).
Matt und Tobias gefallen mir übrigens am Besten. Sie sind beide sehr schöne Charaktere, in die ich mich am besten versetzen konnte. Die Freundschaft zwischen ihnen - und später auch Ambre, die ja zusammen die Gemeinschaft der Drei bilden - hat mich sehr beeindruckt: Tobias scheint alles für Matt zutun, auch andersrum. Ambre war mir auch sehr sympathisch.

Der Schreibstil ist zwar nicht beeindruckend, aber einer der Besten die ich je gelesen habe. Wieso? Chattam schafft es, mit nur ein paar Wörtern die ganze Gefühlswelt der Pans frei zulegen und man muss sich nicht mit ellenlangen Beschreibungen rumquälen. Er beschreibt, aber er beschreibt nur kurz. Wobei aber nichts verloren geht!

Mein Fazit:

Es ist unglaublich schwer, dieses Buch in Worte zu fassen. Ich habe versucht was ich konnte zu bewerten, aber ich finde, dass man dieses Buch einfach selber gelesen haben muss.
Kurzfassung: Unglaublich. Ein wirkliches Must-Read, also los, stürmt die Bibliotheken, Verlage, Bücherläden oder sonst was und besorgt euch dieses Buch! ;)

Ich bin schon sehr auf den zweiten Band gespannt, der noch hier subbt!

Das Cover




Das Cover ist schwarz und hat einen orangen Aufdruck. Das Buch sieht sehr gut aus und das Wichtigste für mich ist, dass es zur Handlung passt - Und das tut es auch. Was man, finde ich, allerdings nicht von dem Französischem sagen kann.

Infos zur Reihe:

Erste Band: Alterra - Gemeinschaft der Drei / Autre-Monde: Le Alliance des Trois
Zweiter Band: Alterra - Im Reich der Königin / Autre-Monde: Malronce
Dritter Band:                    ?                            /  Autre-Monde: Le Coeur de la Terre (Frankreich: 1 April 2010)
Der zweite Band ist auch bei dem Verlag PAN erschienen.


Der Autor

Maxime Guy Sylvain Drouot ist ein französischer Schriftsteller und hat Literaturwissenschaften in Paris studiert, wonach er anschließend als Buchhändler tätig war. Später fing er auch an nebenher zu schreiben. Schon sein erster Roman L'Âme du Mal (2001) feierte in Frankreich einen großen Erfolg - seitdem war er mehrfach auf französischen Bestsellerlisten.

6 Kommentare:

  1. Ich hab es auch gelesen, und bin total begeistert. Der 2. Teil fehlt mir aber noch.
    LG

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  2. So schlimm find ich jetzt das Original-Cover nicht, denn ich würde es eher mit Neuentdeckung der Welt assozieren.

    Und ja es ist absolut gesellschaftskritisch mit einem Touch Fantasy-Elemente, die wirklich hervorrangend eingearbeitet wurden. :)

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  3. @ Animasoul: Meinst du wegen dem grünen Streifen in der Mitte? Stimmt, das geht natürlich auch.

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  4. Nicht nur, sondern auch wegen dem angedeuteten Kartenmaterial. ^^

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  5. Was das Cover angeht, kann ich dir nur zustimmen :) Ich finde die deutsche Ausgabe sehr schön, auch vom zweiten Teil, weil sie einem irgendwie direkt ins Auge fallen. Das französische Cover wirkt dagegen recht blass und gefällt mir auch nicht sonderlich.
    "Die Gemeinschaft der Drei" hat mir gut gefallen, allerdings finde ich die Fortsetzung noch viel, viel besser. Ich war wirklich ganz hin und weg, weil sich Maxime Chattam nochmal richtig steigert.
    Ich würde es an deiner Stelle also nicht zu lange auf dem SuB lassen :D

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  6. Es geht halt nichts über die Pan-Cover :-) Wenn du auch so davon schwärmst, sollte ich es endlich mal lesen, ich hab es mir vor Monaten gekauft aber es steht immer noch unberührt im Regal, sogar noch mit Schutzfolie drum.

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