[Rezension] Lost Souls von Jordan Weisman und Mel Odom

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Grundinformationen
Autor? Jordan Weisman und Mel Odom
Wann erschienen? 2010
Original? Lost Souls - Burning Sky
Reihe? -
Preis? 17,99€ (Paperback in Spielebox)
Seitenanzahl? 295
ISBN? 978-3-8339-3794-1
Verlag? Bastei Luebbe

Mit meinen eigenen Worten
Nathan ist eigentlich ein ganz normaler Junge, der einfach nur Videospiele spielen und am besten unter der Oberfläche dümpeln will. Als er dann aber dreizehn wird, findet er ein altes Mayaspiel und dann stellt sich heraus, dass er dazu auserkoren ist, mit dem Mayagott Kulkulan zu spielen. Dazu muss er dem verstorbenen John Montoya helfen, seinen Mordfall aufzuklären - aber er will doch einfach nur normal sein! 

Das Urteil
Lost Souls hat für mich zwei große Probleme, die mich beim Lesen extrem gestört haben. In dem Buch von Jordan Weisman muss der Protagonist Nathan ein Spiel mit dem Mayagott Kulkulan spielen, bei dem der Grund völlig offen bleibt. Hier und da wird zwar mal eingeworfen, dass laut den Mayas die Welt 2012 untergeht und man das nicht verhindern kann, ab und zu wird dann auch mal gesagt es könnte sein, dass Nathan so die Welt retten soll. Für mich ist einfach fraglich: Wieso wird dem Leser kein Grund geboten? So kam mir das ganze Spiel ansich ziemlich nutzlos vor. Zwar wird in der Spielanleitung aus der Spielbox (das Spiel, das die beiden spielen, ist bei dem Buch dabei) es ein bisschen erklärt, am Ende nützt mir das aber reichlich wenig wenn ich das ganze Buch lang im Dunklen gestanden habe.

S. 295
Einer der alten Mayalegende zufolge gibt es einen Auserwählten unter den Menschen, der gegen die Götter spielt, um zu garantieren, dass die Menschen in die neue Welt übertreten können. Das Spiel ist ein Kampf mit Verstand, Strategie und Glück. Du musst die Entscheidungen deines Gegners verstehen und selbst weise Entscheidungen treffen. Das Schicksal der Menschheit liegt in deiner Hand.

Dann war für mich auch noch etwas offen, was ich gerne erfahren hätte. Denn was macht Nathan so besonders, dass er gegen einen Gott antreten muss? Nie wird irgendwie erwähnt, wieso Nathan so ein Schicksal hat. Seine Eltern sind beide eigentlich normal - seine Mutter ist verstorben (nicht übernatürlich) und sein Vater ist ein Archäologe, soweit ich weiß.

Hier kommt aber der Kracher: Was bringt das Spiel denn überhaupt, wenn Nathan garnicht weiß, wie er es spielen soll? Seine Mutter sagt immer, dass er Geister sieht und eine Gabe hat, die er nutzen muss. Er sieht sie nämlich um sie von ihren Leid, also rumzuspuken, erlösen zu können. Für sie gehört zu dem Spiel, dass sie dem Mordfall an John Montoya aufklären muss.
Aber wieso gehört das dazu? Wie kann ein ungeklärter Mordfall dazu beitragen, ob die Welt untergeht oder nicht? Wenn Nathan selber nicht weiß, wie er spielt, ist natürlich vorprogrammiert, dass er verliert. Es gibt zu diesem Spiel ein Spielbrett und die Spielfiguren bewegen sich darauf ohne, dass er etwas macht. Kulkulan mischt sich auch nicht wirklich in die Aufklärung des Falls ein und trotzdem bewegen seine Spielfiguren sich unentwegt.

Am Ende verliert Nathan. Er hat den Fall John aufgeklärt und war dabei auch wirklich erfolgreich. Er war sich der Hilfe, die er hat, aber nicht bewusst, was der Grund war, dass er im Endeffekt doch verloren hat. Also heißt das: Er hat zwar das Ziel erreicht aber den falschen Weg genommen.

So hat das ganze Buch Lost Souls für mich in gewisser Maßen keinen Sinn gehabt. Wie soll den Spannung aufkommen, wenn man nicht weiß worum es eigentlich geht? Wie kann ich mit Nathan mitfiebern, wenn ich nicht weiß, wie weit der Gegner ist? Die Sache ist auch noch, dass der Fall mit John ziemlich reibungslos aufgeklärt wird. Es war zwar stellenweise rührend, wie John Montoya sich gesorgt hat und so weiter, viel mehr kann ich dazu aber nicht sagen. Wieso auch gerade der Mordfall von ihm dabei behandelt wird - ich weiß es wirklich nicht.

Über die Charaktere Nathan, Alyssa und die Anderen ist nicht viel zu sagen. Ich konnte mich meistens nur schwer in sie hineinversetzen, da auch die Gefühle in Lost Souls reichlich kurz gekommen sind. Es wird zwar darauf eingegangen, richtig gespürt habe ich beim Lesen nie was. Dazu kommt auch noch, dass ich sie alle nicht sehr authentisch und vorallem nicht interessant fand. Auch wenn sie im Grunde genommen alle sehr sympathisch waren, könnte ich nicht sagen, dass sie für mich irgendwie besonders waren.

Mein Fazit
Lost Souls fehlt es an elementaren Dingen, die ein Buch gut machen. Jordan Weisman hat einfach sehr viel offen gelassen, ob gewollt oder nicht, aber das hat mir in dem Buch die ganze Spannung gelassen. Wenn man nicht weiß, wieso oder wie etwas passiert, kann man ja auch schlecht mitfiebern. Empfehlen kann man das Buch wirklich nicht. Da mich diese Sachen so extrem gestört haben, gibt es hier von mir nur 0,5 Punkte.
Das Spiel
Wenn ich ehrlich sein soll, fand ich, dass das Spiel ansich nicht viel mit der Storyline des Buchs zutun hatte. Es beschäftigt sich nur mit der gleichen Thematik - den Mayas und ihrem Kalender.

Auch wenn mir das Buch überhaupt nicht gefallen hat, fand ich das Spiel wirklich süß. Das Buch kommt in einer Box mit dem Spiel, d.h. Spielfiguren und Spielplan. Ich habe das Spiel nicht gespielt und kann deswegen nicht sagen, wie der Spaßfaktor dabei ist, kann aber trotzdem sagen, dass das Spiel wirklich gut in den letzten Seiten des Buches erklärt ist. Ich kann nur nochmal sagen - mir hat das Buch zwar nicht gefallen, aber ich bin immer ein Fan von so welchen kleinen Extras. Genauso wie bei Cathys Book - Ich finde, dass das das Lesen noch interessanter macht!

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