[Rezension] Derting, Kimberly - Bodyfinder: Das Echo der Toten (Bodyfinder, #1)

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Autor: Kimberly Derting
Originaltitel: The Body finder
Reihe: Bodyfinder
Genre: Liebe/Romantik, Fantasy, Krimi
Preis: 16,95€
Seiten: 325
Verlag: Coppenrath
ISBN: 978-3-8157-9873-9


Vielen Dank an den Verlag Coppenrath für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars!

Beschreibung:
Seit Violet ein kleines Mädchen ist, nimmt sie die Aura der Toten wahr. Wie magisch wird sie von ihnen angezogen, spürt ihre pulsierenden Echos unter der Haut vibrieren. Für sie ist diese Gabe jedoch alles andere als ein Geschenk - und nur widerwillig findet sie sich damit ab, dass sie die Einzige ist, die den Serienmörder aufhalten kann, der die kleine Stadt heimsucht, in der sie mit ihrer Familie lebt. Mithilfe ihres besten Freundes Jay macht sie sich auf die Suche. Aber dann passiert etwas, womit Violet nie gerechnet hätte: Sie verliebt sich in Jay. Und merkt dabei gar nicht, wie nahe sie dem Mörder bereits gekommen ist. Bis sie selbst zu seiner Beute wird.

Rezension:
In Bodyfinder: Das Echo der Toten von Kimberly Derting geht es um die junge Violet, die schon seit ihrer Kindheit eine erschreckende Gabe hat - Sie kann tote Lebewesen aufspüren, die durch einen gewaltsamen Tod umgekommen sind. Auch Mörder kann sie auffassen, sie spürt immer, wenn ein Mensch jemanden auf dem Gewissen hat.

Schon als Kind hat sie einmal eine Leiche gefunden, aber dies soll nicht das erste Mal bleiben: Als sie mit ihrem besten Freund Jay auf eine Beachparty geht und später mit einem Wassermotorad auf den See herausfährt, spürt sie aufeinmal ein Echo. Ohne Jay etwas zu sagen folgt sie ihrer Spur und stößt dabei auf die milchigen Augen eines Mädchens...
Kurz darauf erschüttert die Kleinstadt in der sie wohnt eine Mordserie. Immer mehr junge Mädchen in Violets Alter verschwinden und dadurch werden die Dorfbewohner auch immer ängstlicher, halten ihre Töchter meistens zuhause fest. Auch Violet kann keinen Schritt ohne Begleitung machen, da entweder Jay oder ihre Eltern ein Auge auf sie haben. Neben der Sache mit den toten Mädchen kann Violet außerdem nicht mehr aufhören, an ihren eigentlich besten Freund Jay zu denken. Irgendetwas hat sich zwischen ihnen verändert und sie ist kurz davor, sich in ihn zu verlieben.

Bis Violet sich entschließt, dass sie genug gewartet hat und den Mörder endlich aufdecken möchte. Jay hilft ihr widerwillens dabei. Da jeder Mensch ein individuelles Echo hat, ist das Echo, das Mörder umgibt, auch immer anders - Violet weiß, wie sie den Mörder erkennen würde. Doch damit gibt sie sich in Gefahr, denn welcher Mörder sieht denn schon gerne zu, wie alle seine getöteten Mädchen von ihr aufgedeckt wurden?...


Bodyfinder ist in der Erzähler-Perspektive verfasst und wird meistens in der Sicht von Violet erzählt. Zwischendurch gibt es noch ein paar Kapitel, die das Vorgehen von dem Serienmörder beschreiben beziehungsweise wen er gerade zwischen hat. Zwar tragen die Kapitel in der Sicht des Mörders kaum zu der Handlung bei, dennoch habe ich die Kapitel genau so gerne gelesen wie die, in der Violet die Hauptrolle spielt. Der Leser verschafft sich so einen guten Einblick in die Welt des kranken Mannes und weiß auch immer vor Violet, wer als nächstes dran ist (was die Spannung aber nicht mindert).

Der Schreibstil war ganz okay und ich konnte ihn gut lesen, umgehauen hat er mich aber definitiv nicht. Die Mörderpassagen wurden auch nicht mit längeren Beschreibungen (wie zum Beispiel wie er sie genau umbringt, es wird immer nur beschrieben, wie er sich die Mädchen aussucht, sie bewusstlos macht sozusagen "wegpackt") ausgeschattet. Da bin ich mal ganz ehrlich - das war mir auch lieber, da ich sonst ein kleines Angsthäschen bin. Dennoch: Die Beschreibungen haben dem Leser dennoch klar gemacht, dass der Typ ziemlich grauenhaft ist und keine Grenzen kennt :/

Alles wird nur relativ kurz beschrieben (jedenfalls hätte ich mir bei manchen Passagen mehr Beschreibungen gewünscht), was einem aber lange Beschreibungen von der Sorte "Überspring ich mal" erspart.
Was mich manchmal ein bisschen gestört hat, waren ziemlich komische Metaphern, die für mich ziemlich... Amateurhaft (Ich weiß nicht ob ich da so nennen kann?) klangen. Wahrscheinlich deswegen, weil ich, als ich angefangen habe selber zu schreiben, immer sowas benutzt habe. Gut haben sie sich jedenfalls nicht für mich angehört.

S.325 Z. 20-21
... und eine heiße Welle der Liebe durchströmte sie.
Gut, das Beispiel ist jetzt nicht so schlimm, aber ich habe auf die Schnelle keine andere gefunden.

Die Handlung ist eher ruhig und es kommt nicht sonderlich viel Spannung auf. Der Leser will zwar den Verlauf der Handlung natürlich noch wissen und fiebert mit Violet mit, aber, wie schon erwähnt, sonderlich Spannungsgeladen ist das Buch definitiv nicht.

Was ich sehr schade finde ist, dass das Buch auch relativ vorhersehbar ist. Für den Leser ist es ja nicht sonderlich spannend wo man die toten Mädchen findet, sondern, wer der Mörder ist und wie man ihn fängt. Ist der Mörder mal gefangen, gibt es noch ein größeres "Geheimnis" das man aber, seit dem einem klar wird, dass da noch was sein muss, sehr leicht herausfinden kann.
Auch die Passagen in dennen Violet von dem Mörder sozusagen "entdeckt" wird, sind relativ gut zu erkennen. Wenn Violet in der Zeit, in der der schon gefangen ist, noch in dem Wald rumläuft (alleine) ist einem eigentlich sofort klar, dass da irgendwas passieren wird und das es natürlich mit dem Mörder zutun hat. Auch zu einem anderen Zeitpunkt, in dem Violet allein gelassen wird - es auch irgendwie selber hervorruft, in dem sie z.B. Jay/ihre Freundinnen wegschickt - ist es im vorhinein schon klar, dass der Mörder nun erscheinen wird und sie bedrohen wird.
Ich kann leider nicht erklären wieso ich immer diese Vorahnungen hatte, aber leider war es an vermeindlich spannenden Stellen immer so.

Auch die Beziehung zwischen Violet und Jay kann man sehr leicht vorhersehen, was ich sehr, sehr schade fand. Die Freundschaft zwischen den beiden war für mich irgendwie süß und ich konnte mich auch gut in Violet herreinversetzen, die sich, natürlich, davor fürchtet Jay als Freund zu verlieren. Sie möchte ihm ihre Gefühle nicht sagen und hofft darauf, dass sie wieder verschwinden. Auch wenn die Vorhersehbarkeit bei der Entwicklung ihrer Beziehung natürlich gestört hat, dennoch: Ich habe mit den beiden wirklich mitgefiebert und wünschte mir von Anfang des Buches das die Beiden zusammen kommen.

Alle Charaktere sind mir wirklich ans Herz gewachsen, auch, wenn sie nicht wirklich sehr individuell waren. Violet tut einem immer sehr leid, weil sie stellenweise sehr unter ihrer Fähigkeit leidet und sie natürlich nicht besonders mag. Der Leser versteht auch, dass sie sich davor fürchtet, Tote zu finden. Sie könnte der Polizei damit zwar in manchen Situationen sehr helfen, aber, wie gesagt, man versteht auch wenn sie es nicht tut.
Auch die anderen Charaktere wie Jay (besonders Jay) und zum Beispiel Violets Onkel Stephen habe ich sehr gemocht. Jay kümmert sich immer rührend um Violet und ist ziemlich besorgt um sie.


Mein Fazit:
Leider kann ich dem Buch durch seine Vorhersehbarkeit und den anderen Kritikpunkten nur drei Schmetterlinge geben. Auch, wenn mich manche Sachen ziemlich genervt haben, fand ich das Buch eigentlich relativ gut und würde auch sagen, dass man es definitiv lesen kann. Für eine kurze Zwischendurchlektüre ist das Buch sehr gut, man sollte aber - so wie ich - nicht allzu hohe Erwartungen haben. Am 15. Februar kommt der zweite Band der Reihe - Desires of the Dead - raus und ich bin noch am hadern, ob ich das Buch lesen würde, spannend hört es sich aber definitiv an!


Infos zur Reihe:
1. Band: Bodyfinder: Das Echo der Toten (OT: The Body finder)
2. Band: ??? - Erscheinungsdatum nicht bekannt (OT: Desires of the Dead, 15.Febuar.11)


Das Cover:
Beide Cover, ob deutsch oder englisch, sind genau in meinem Geschmack. Schön einfach mit einem einfachen Motiv auf dem Cover (Auch wenn ich nicht weiß, was dieses pflanzenartige Ding sein soll) und nicht allzuauffällig.

Die beiden Cover unterscheiden sich nur minimal, obwohl ich zugeben muss, dass mir das englische doch ein klitzekleines bisschen mehr gefällt. Das Blau sagt mir ein bisschen mehr zu, wobei das Orange auch nicht schlecht ist, aber der "wichtigste" Punkt für mich ist die Schrift. Mich nervt es bei deutschen Büchern manchmal extrem, wenn die überall den Namen von dem Verlag hinklatschen müssen, was bei den meisten englischen Büchern nicht so ist. 
Im Gegensatz zu dem deutschen Cover finde ich die "Platzierung" des Titels besser und natürlich, dass da kein Verlagsname steht und unten, ganz "unaufällig" die Autorin steht.


Die Autorin:
Kimberly Derting wuchs in der Umgebung von Seattle auf. Ihre Mutter hatte als Kind nie viel Geld zum leben, aber trotzdem ist sie dankbar für ihre Mutter, da sie ihr das Lächeln beigebracht hat.
Als sie in der siebten Stufe Journalismus als Wahlfach nahm entdeckte ihre Liebe zum Schreiben und bekam obendrauf noch eine gute Note auf dem Zeugnis. Später wurde sie zur Redakteurin des Schuljahrbuch, wobei ihr Job war, die Texte anderer Leute zu berichtigen und Leute zu benachrichtigen, wenn sie ihre Abgabetermine versäumten

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