[Rezension] Want to go private? von Sarah Darer Littman

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Grundinformation
Autor? Sarah Darer Littman
Wann erschienen? 2011
Übersetzt? -
Reihe? -
Preis? 13,70€ (Hardcover)
Seitenanzahl? 330
ISBN? 978-0-545-15146-7
Verlag? Scholastic Press

Mit meinen eigenen Worten
Abby hat riesige Angst vor der High School. Veränderungen, gute Veränderungen? stehen ins Haus und sie weiß nicht wie sie sich verhalten soll. Ihre beste Freundin ist natürlich total aus dem Häusschen, sieht die neue Schule als neue Chance. Wird ihr das genauso ergehen? Wird sie Amanda wieder wie im letzten Jahr fertig machen, oder hat sie dieses Jahr doch ihre Ruhe?

Als sich dann auch noch herausstellt, dass sie keine Klasse mit Faith hat, geht die Welt für sie unter. Niemand scheint sich mehr für sie zu interessieren - außer der mysteriöse Chatpartner Luke, den sie auf ChezTeen.com kennenlernt. Kann sie ihm vertrauen?

Das Urteil
Sarah Darer Littman hat eine wunderbare Art zu schreiben. Sehr einfach, aber auf eine andere Weise auch wieder sehr gefühlsvoll und nahe. Ich konnte mich immer sehr gut in die Charaktere hineinfinden und fand nie, dass etwas zu langatmig wurde!

“...I grab my laptop and log on to ChezTeen.com. Within minutes, I'm surrounded by friends, even though I've never met any of them. There, I can pretend that my first day of school was fantastic, because no one is going to know anything different. I can be anyone I want to be when I'm online and I don't even have to wear makeup."

Sarah bearbeitet in ihrem Buch ein ziemlich erschreckendes Thema. Abby ist jung und braucht jemanden zum reden, also lässt sie sich auf eine angeblich bekannte Person "Luke" im Internet ein. Man hat ihre Hilfslosigkeit so gespürt, man konnte immer gut verstehen, wieso sie sich so geborgen bei ihm fühlt. Schließlich war er zu dem Zeitpunkt der Einzige, der sich nach ihr erkundigt hat - während ihre beste Freundin Faith sich nach dem Beginn der High School immer mehr veränderte und ihre Eltern immer mehr von ihr verlangten.
Das Komische ist aber auch, dass der Leser sich nach einer Zeit genauso mit Luke identifizieren kann wie die Protagonistin. Manche Sätze von ihm mögen zwar im nachhinein etwas klischeehaft klingen, trotzdem habe ich mir beispielsweise nach einer Zeit nichts mehr dabei gedacht. Genauso wie Abby, die zwar im ersten Moment vielleicht ein bisschen Angst hat, später aber immer mehr von sich preisgibt (was sie sonst nie gemacht hätte).

BlueSkyBoi: How bout giving me something to keep me happy in the meantime?
AbyAngel99: Like what?
BlueSkyBoi: Like a pic of u.
AbyAngel99: ok.
BlueSkyBoi: Topless

I gasp when I read that, but he's still typing.

BlueSkyBoi: It'll make me feel less jealous of Science Boy.
BlueSkyBoi: Prove to me ur really my girl.

[...]
It's so weird to see a picture of myself, my breasts exposed. [...] It feeld kind of stepping of a ledge as I press send. And I sit there, anxiously waiting for Luke's reaction. It doesn't take long.

BlueSkyBoi: Jesus, Abby, look at u. U r gorgeous, baby. U r just incredibly beautiful.

[...]

BlueSkyBoi: U cannot believe how hard I am rite now looking at u. 
BlueSkyBoi: I could break a freaking door down with my cock.
 Mir ging es die ganze Zeit wie Abby. Ich wollte für die Beiden, dass es wirklich Luke war, der hinter dem PC saß. Das sie sich wirklich liebten, gerade, weil sie mir in dem Moment so leid tat.

Das ganze lässt einen selber natürlich schnell nachdenklich werden. Ich meine - passen wir auch auf, wenn wir mit fremden Personen im Internet chatten? Ich mache sowas zwar jetzt nicht mehr (ich war früher oft auf Habbo.de, aber jetzt bin ich froh, dass ich es nicht mehr bin) und kann deswegen auch (vielleicht nicht so leicht) auf sowas reinfallen. Aber hätte ich, wenn mich so ein "Luke" angeschrieben, es gemerkt? Gerade da es in meinem Leben vielleicht auch nicht so dolle läuft, kann ich mir vorstellen, dass es mir da wie Abby ging. Aber Bilder von meinen Brüsten? Niemals. Aber man denkt schnell, "mir kann sowas nicht passieren" und "das passiert nur Leuten, die nicht aufpassen". Ich bin jetzt umso erleichteter, dass ich auf sowelchen realtiv anonymen Seiten nicht mehr aktiv bin. Ich bin ja selbst nicht mehr auf Facebook.

Gerade dieses Thema mit der Kinderpornographie und Pädophilen, die sich über Internetcommunitys an Kinder ranmachen, hat das Buch unglaublich realistisch und nahe gemacht. Sarah Darer Littman hat es geschafft, dass ich das Buch innerhalb eines Tages durchgelesen habe!

Die Autorin hat ihre Charaktere wirklich zum Leben lassen werden. Ich war so drin in Abbys Situation, dass ich, wie gesagt, einige gefährliche Situationen selber nicht mehr erkannt habe. Auch die anderen Charaktere hat sie sehr gut dargestellt. Sie sind alle sehr sympathisch und gerade, dass nachdem Abby Faith, Billy und Gracie so weggestoßen hat, sie noch zu ihr halten, hat mich sehr beeindruckt.

Mein Fazit
Die Autorin Sarah Darer Littman spricht mit ihrem Roman Want to go private? ein sehr ernstes Thema an, das sie auch sehr gut darzustellen weiß. Das Buch kann nicht nur mit unglaublicher Spannung und einem tollen Schreibstil überzeugen, lässt den Leser auch noch über seine eigene Sicherheit im Netz nachdenken. Ich werde aufjedenfall Ausschau nach mehr Büchern dieser Art (aber auch von der Autorin) halten! Ein absolutes Must-Read!



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