Es gibt leider auch viele Begriffe, die ich nicht gut ins deutsche übersetzen konnte. Deswegen hört sich das ein oder andere bestimmt etwas komisch an, was ich aber leider nicht ändern konnte, weil ich nicht wusste, wie ich es sonst ausdrücken soll. Nocheinmal vielen Dank an Gillian!
Können sie sich in ein paar Wörtern vorstellen?
A: Ich bin eine hoffnungslos unorganisierte Mutter und Autorin, lebe in dem Nord-Osten der schottischen Highlands mit meinem Ehemann, meinen Zwillingen und viel zu vielen Tieren. Ich liebe es Fantasy, Crime, Horror, Contemporary und historical fiction zu schreiben – oder was mir eben in den Kopf kommt.
Darf ich sie fragen wieso sie ein Pseudonym haben?
A: Es ist nicht unbedingt mein eigenes Pseudonym. Ich schreibe die Dark Academy Reihe für eine Firma genannt „Hothouse“ und sie haben eine Redaktion, die die Charakter und den Hintergrund ausarbeiten. Wir haben aber alle zusammengearbeitet, um die Geschiche zu entwerfen. Also ist der Name „Gabriella Poole“ eigentlich ihr Eigentum, auch wenn ich meine eigenen Initialen behalten konnte!
Wann haben sie angefangen, Bücher zu schreiben? Erinnern sie sich an ein besonderes Erlebnis, das sie daran interessierte, Bücher zu schreiben?
A: Oh… An das genaue Alter kann ich mich nicht mehr erinnern. Ich schrieb Geschichten bevor ich mich überhaupt daran erinnern konnte (Ich weiß das, weil meine Mutter mir einige dieser Geschichten behalten hat!). Sie waren normalerweise über meine Katzen und meine imaginären Pferde. Ich denke, dass ich es einfach geliebt habe zu lesen und Geschichten vorgelesen zu bekommen. Das wurde zu der Leidenschaft meine eigenen Geschichten zu erzählen.
Als ich älter wurde, waren da weniger Pferde und mehr hübsche Spione… und für eine Zeit, als ich ein Teenager war, habe ich aufgehört sie aufzuschreiben. Aber ich habe nie aufgehört, mir sie selber zu erzählen.
War es immer ihr Traum, Bücher zu schreiben?
A: Oh, ja! Ich wollte nie wirklich etwas anderes machen. Nachdem ich die Schule und Universität verlassen habe, habe ich versucht normalen Job zu führen aber fand nie einen, in dem ich gut war. Ich wünschte ich hätte früher professionell angefangen zu schreiben. Aber ich habe viel Zeit damit verbracht, zu denken, dass ich es nicht schaffe, nicht gut genug war oder nie veröffentlicht werde…
Haben sie bestimmte Szenen die sie gerne schreiben und welche sie nicht gerne schreiben? Und wenn ja, welche sind das?
A: Ich liebe es Kampfszenen zu schreiben. Ich liebe es außerdem romantische zu schreiben, aber nur so lange, wie sie nicht zu kitschig sind. Ich liebe es wenn Partner sich ankeifen und man als Leser immer noch sagen kann, dass sie sich so oder so lieben. Aber wenn ich kitschige Stellen schreiben muss, erschaudere ich innerlich. Ich liebe es abgöttisch, lustige oder schlagfertige Dialoge zu schreiben; Ich kann durch aus mitgerissen werden und muss dann die Bremse ziehen. Am meisten aber liebe ich es Szenen zu schreiben, in denen alles einfach kommt – auch wenn ich nicht genau weiß, was passieren wird.
Und ich hasse diese Stellen, normal in der Mitte des Buches, in denen niemand das tut, was er tun soll und das fühlt sich an, als würde man durch Sirup schwimmen.
Haben sie je erwartet – als sie angefangen haben zu schreiben – das ihre Bücher irgendwann mal veröffentlicht werden? Wie ist das Gefühl, wenn sie ihre eigenen Bücher in dem Bücherladen zu sehen, den sie immer besuchen? Oder haben sie je erwartet, dass ihre Bücher übersetzt werden?
A: Die Antwort ist durch aus schwer. Ich habe immer gehofft, dass sie veröffentlicht werden und als ich angefangen habe richtig zu schreiben, habe ich mir natürlich gesagt, dass ich nicht soviel darum geben würde wenn es nicht passieren würde. Das ich einfach einen Versuch starte und außerdem konnte ich so oder so nur mein Bestes tun
So habe ich mir es selber ausgeredet. Aber natürlich, je mehr du schreibst, desto mehr willst du, dass Menschen dein Werk lesen, mit deinen Charakteren in Kontakt treten. Ich denke oft, dass es so ähnlich ist, wie ein Baby zu bekommen. Ich habe meine Zwillinge durch künstliche Befruchtung bekommen und das war genauso – Mir selbst zu sagen, dass ich einen Versuch wage, dass es nicht viel bedeuten würde, wenn ich versagen würde. Aber je mehr du in diesen Prozess involviert wirst, desto mehr bedeutet es für dich.
Babys, Bücher. Das war SEHR ähnlich!
Und als meine Bücher dann veröffentlicht waren, wollte ich es auf einmal sehr, sehr stark, dass sie übersetzt wurden. Auch wenn es nicht wirklich etwas war, worüber ich viel drüber nachgedacht habe. Und das ist das gleiche mit ausländischen Verkäufen… Preisnominationen… den größeren Kauffiguren… Ich denke, dass Autoren immer mehr wollen! Wir sind nie wirklich zufrieden!
Und meine Bücher in Shops zum Verkauf zu sehen… ohja, das ist fantastisch. Das Gefühl wird niemals alt!
Sind sie „nur“ ein Autor oder haben sie auch noch einen anderen Job?
A: Jetzt bin ich nur noch Autor. Ich machte eine bewusste Entscheidung nachdem meine Kinder geboren wurden mein Geld vom Schreiben zu verdienen – Es war wie neu ausgebildet für eine neue Karriere zu werden. Aber von zuhause zu arbeiten war für mich ideal. Mein Mann war zu dieser Zeit Hauptverdiener und so hatte ich die Möglichkeit, es zu probieren. Und auch wenn es seine Zeit gedauert hat und ich durchhalten musste, nun kann ich meinen Lebensunterhalt damit verdienen, was immer das war, was ich tun wollte.
Ich versuche selber ein Buch zu schreiben und irgendwie kann ich es nie beenden weil ich nie weiß, ob ich mich nun für diese Kreaturen oder diese entscheiden soll, ob es dieses Land oder dieses Land sein soll. Und natürlich bin ich immer zu kritisch mit mir. Haben sie die gleichen Probleme? Und wenn ja, wie lösen sie diese Probleme?
A: Oh, Ich kenne dieses Gefühl gut! Ich glaube, dass viele Autoren die gleichen Probleme haben. Meistens wenn du das halbe Buch geschrieben hast und ein bisschen gelangweilt davon wirst, fällt dir eine andere Idee ein, die plötzlich viel attraktiver erscheint. Wenn du nicht vorsichtig bist, kann das eine endlose Schiene mit besseren Ideen sein und dann endest du mit vierzig halben Manuskripten auf deinem Schreibtisch.
Der einzige Weg, wie du mit diesem Problem fertig werden kannst, ist, denke ich – nur nicht wenn das Buch wirklich nicht funktioniert und die neue Idee brilliant, fabulös und unwiderstehlich ist – den neuen Charakteren sehr streng zu sagen, dass sie auf ihre Zeit warten sollen. Und sich dann durch das Projekt durchzubeißen. Es ist schwer, aber es lohnt sich am Ende und dann kannst du dich auf eine neue Geschichte mit einem klaren Gewissen konzentrieren.
Und für das Setting und die Charaktertypen und so weiter – Ich finde, dass es eine gute Idee ist, darauf zu hören, was deine Charaktere dir sagen wollen. Gebe sie nicht alle auf, aber wenn sie dir sagen, dass sie in den Bergen sein müssen und nicht in der Wüste oder das sie nicht den Humor oder die Nettigkeit haben, die du ihnen gegeben hast, solltest du meistens auf sie hören. Traue deinen Instinkten.
Haben sie Tipps für Autoren oder Leute, die welche werden wollen?
A: Nur das du durchalten musst. Es gibt keine Regeln, abgesehen von der, etwas auf eine Seite zu schreiben. Es muss nicht perfekt sein, vor allem nicht bei dem ersten Mal. Und du musst gewillt sein, Sachen immer und immer und immer wieder zu schreiben. Und immer wieder… Oh, und dann nochmal zu schreiben.
Haben sie Schreibblockaden? Und wenn ja, was tun sie dann?
A: Ohja, auch wenn ich nicht weiß, ob ich es eher Schreibblockade oder die gegen eine Wand (Anmerkung: Die Autorin hat hier den Begriff „Hitting the Wall“ benutzt, was ich passender finde, da ich nicht wirklich einen passenden Begriff finde) laufen nennen soll. Oder einfach nur Faulheit!
Ich stecke oft fest, meistens nach einigen Kapiteln eines Buches. Und dann beiße ich meine Zähne zusammen und schreibe weiter, weil wenn du sowas machst, kommt der Rhythmus vielleicht wieder zurück. Aber normal gehe ich dann auf Twitter oder Facebook, lenke mich von dem Problem ab und verschwende Zeit!
Ich finde, dass es gut ist, spazieren zu gehen, um eine Geschichte wieder aufzufrischen und es wieder in Gang zu setzen (Da ist fast etwas Magisches dran!). Aber wenn es kalt ist oder regnet, oder wenn ich einfach nur faul bin, mache ich das nicht…
Planen sie ihre Bücher? Fassen sie zum Beispiel jedes Kapitel zusammen oder so etwas in der Art? Und wenn ja, können sie ihre Technik für uns erklären?
A: Das kommt auf das Buch an. Ich habe eine volle Zusammenfassung für jedes Kapitel bei der Darke Academy-Reihe, das wirklich gut funktioniert. Aber für die Bücher (die nicht zu einer Reihe gehören) und unter meinem eigenen Namen geschrieben werden, fange ich meistens damit an ein, zwei Szenen zu schreiben und zu schauen, wohin sie mich bringen. Es bringt mich etwas aus der Fassung wenn ich so arbeite und dann stecken bleibe. Meistens bekomme ich dann auch Panik. Aber wenn ich meinen Job getan habe und die Charaktere gut genug kenne, bringen sie mich meistens aus der Höhle raus, die ich mir gegraben habe!
Ich kam zu einem Ende von meiner Rebel Angels-Reihe, ohne genau zu wissen, was wirklich passieren würde. Das ist ein bisschen erschreckend – Auch wenn mir die Charaktere gesagt haben, was ich tun musste.
Haben sie einen Lieblingsautoren oder –buch? Können sie uns jemanden empfehlen?
A: Ich habe viele Lieblinge und sie ändern sich demnach, was ich gerade lese. Aber es gibt einige Konstante, die ich immer und immer wieder lesen kann. Ich liebe Bernard Cornwells Historical Adventures, Mary Renault, EF Bensons Mapp und Lucia Reihe. In YA sind meine Favouriten Malorie Blackman, Katherine Langrish, Cornelia Funke, Lian Hearn…Ich habe tolle Bücher vor einiger Zeit von Keren David, Mary Hoffman, Candy Gourlay, Savita Kalhan, Keith Gray, Ellen Renner und Katherine Roberts gelesen… Ehrlich, es gibt so viele wundervolle Bücher und Autoren, sodass ich das den ganzen Tag machen könnte.
Wenn sie in einen Charakter eines Filmes den sie gesehen haben oder eines Buches, das sie gelesen haben, hineinschlüpfen könntest – Wer würde das sein?
A: Oooh. Noch so eine schwere Frage. Ich würde gerne Maggie in Tintenherz sein, sodass ich meine Charaktere Leben einhauchen könnte (natürlich würde ich sie vorsichtig wählen, denke ich). Oder eine von Uhtred Ragnarssons Frauen/Geliebten in Bernard Cornwells Alfred-Reihe (ich bevorzuge aber eine, die nicht umgebracht wird).
Wenn sie ein Vampir, eine Hexe oder so etwas in der Art sein könnten… Was würden sie wählen? Und wieso?
A: Es gibt Gerüchte, dass ich schon ein Werwolf bin. Vor allem wenn ein Buch spät dran ist und ich nicht dazu komme, es fertig zu schreiben aber ich würde gerne eine Sithe (eine schottische Faeryart), aber eine von der kriegerischen Sorte, nicht die kleinen Dinger mit Flügeln. Ich mag den Lebensstil den ich für sie erfunden habe.
Ich würde ein Kelpie zum Reiten haben wollen – das ist ein schottisches Wasserpferdmonster, natürlich nur solange, wenn es mich nicht essen würde.
Wenn sie zurück in ein bestimmte Zeit reisen könnten und eine Sache an ihren Büchern ändern könnten, was würden sie tun? Sind sie unglücklich mit einem ihrer Bücher oder würden sie nichts mehr ändern?
A: Ich finde immer Dinge, die ich ändern würde. Die Kopien die ich für einen Vortrag oder eine Lesung benutze sind überall, wo ich was ändern würde, mit Textmarkern markiert. Normal ist es ein Adverb, ein Adjektiv oder ein falsches Wort, manchmal ist es sogar eine ganze Passage, die ich auf einmal nicht mehr brauche. Das macht mich verrückt aber ich glaube, dass das immer passieren wird. Es ist nie alles richtig.
Mögen sie alle ihre Charaktere oder haben sie einen Liebling?
A: Ich mag alle meiner Charakter, auch die Bösen. In Dark Academy habe ich ein weiches Herz für Richard. Ich liebe es, wie kompliziert er ist und außerdem mag ich auch seinen dreckigen Humor. Aber mein allerliebster Charakter ist Seth (von Firebrand, dem ersten Teil der Rebel Angels-Reihe). Er begann als ein Bösewicht, übernahm aber die Führung und versuchte immer sich selber zu erklären.
Wenn wir schon über ihre Darke Academy Reihe reden. Wie sind sie auf die Idee gekommen?
A: Diese Reihe ist eine, die ich mit dem Hothouse geschrieben habe. Die Idee und die Charaktere sind eigentlich von ihnen. Wir haben sie zusammen aufgebaut – es war eine fantastische Erfahrung die Charaktere kennenzulernen, wir mussten unglaublich viele Änderungen an dem Original machen, als wir Sachen bemerkten, die wir am Anfang nicht bemerkten. Mein Editor Ben Horslen stellt gerne klar, dass er vor dem Twilight/Dark Romance Trend mit der Idee zu der Reihe anfing!
Die DA-Reihe endete mit „Divided Souls“. Planen sie ein Spin-off Buch oder irgendwas wie das?
A: Es gibt sicherlich ein viertes Buch – Ich fange gerade an, es zu schreiben! Es wird sicherlich als eBook erhältlich zu sein und vielleicht auch in Print, auch wenn das noch nicht sicher ist. Der Titel ist auch noch nicht festgelegt. Ich kann aber sagen, dass es eine befriedigendere Geschichte als „Divided Souls“ haben wird. Ich habe es gehasst, sie so stehen zu lassen…
Ihre neue Reihe heißt „Rebel Angels“. Wieviele Bücher wird es geben?
A: Es gibt vier Bücher in der Rebel Angels Reihe – Firebrand, Bloodstone, Wolfsbane und Cold Blood. Alle sind geschrieben, auch wenn zwei im Moment nur Entwürfe sind. Ich habe sie alle beendet bevor ich einen Vertrag hatte, weil ich so verrückt nach der Geschichte war.
Das erste Buch ist noch nicht erschienen, aber können sie eventuell ein wenig darüber erzählen? Wie kamen sie zu der Idee, dieses Buch zu schreiben?
A: Ich wollte immer ein Fantasybuch in einem schottischen Setting schreiben und außerdem wollte ich, dass es zeitnah ist. Es handelt über die Sithe, eine kriegerische schottische und irische Art von Faerys. Es gibt eine Legende, die besagt, dass sie gefallene Engels sind. Ich liebe diese Legende.
Auch wenn Rebel Angels die Geschichte eines epischen Konflikts erzählt, ist die Geschichte durch die Augen nur einer Familie erzählt. Seth, der Antiheld und Erzähler, wollte seine Geschichte erzählt haben und weil er 400 Jahre alt ist, musste ich zum 16. Jahrhundert gehen, um sie nachzuerzählen! Firebrand ist schon in England veröffentlicht und das zweite Buch, Bloodstone, wird in August herauskommen.
Vielen Dank für das Interview! Wollen sie noch irgendetwas ergänzen?
A: Nein, ich glaube, dass ich lange genug geschwafelt – Vielen Dank Pia, dass du dieses Interview mit mir geführt hast und mir solche interessante Fragen gestellt hast!
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