[Rezension] Suzuma, Tabitha - Forbidden

| 6 Kommentare
Autor: Tabitha Suzuma
In Deutsch: -
Reihe: -
Genre: Drama, Liebe/Romantik
Preis: 8€ (Taschenbuch)
Seiten: 418
Verlag: Definitions
ISBN: 978-1-862-30816-9

Seventeen-year-old Lochan and sixteen-year-old Maya have always felt more like friends than siblings. Together they have stepped in for their alcoholic, wayward mother to take care of their three younger siblings. As defacto parents to the little ones, Lochan and Maya have had to grow up fast. And the stress of their lives — and the way they understand each other so completely — has also brought them closer than two siblings would ordinarily be. So close, in fact, that they have fallen in love. Their clandestine romance quickly blooms into deep, desperate love. They know their relationship is wrong and cannot possibly continue. And yet, they cannot stop what feels so incredibly right.

Rezension:
Ihr Vater hat sie verlassen. Ihre Mutter kümmert sich, seitdem sie einen neuen Freund hat, kaum noch um sie. Ist die meiste Zeit besoffen. In dieser Situation befinden sich die Geschwister Lochan, Maya, Kit, Willa und Tiffin - Sie sind ganz auf sich allein gestellt und dabei müssen die beiden Ältesten (Maya und Lochan) dafür sorgen, dass die Familie nicht zugrunde geht. Vorallem: Sie müssen es schaffen, dass das Jugendamt ihre Situation nicht bemerkt. Denn sie wollen nicht außeinander gerissen werden. Das ist doch das Richtige, oder?

Lochan, der es kaum schafft mit fremden Menschen zu sprechen, hat in Maya schon immer mehr als nur seine Schwester gesehen. Seine beste Freundin. Seine Seelenpartnerin. Und auch so geht es Maya. Doch als sie sich eines Abends viel zu nahe für Geschwister kommen und festellen, dass sie einiges mehr als nur Geschwisterliebe für den anderen empfinden, steht alles auf dem Kopf: Dürfen die beiden so füreinander fühlen? Vorallem wenn diese Art von Gefühlen doch eigentlich so verschrien ist...


Der Schreibstil von Tabitha Suzuma ist umglaublich gefühlsvoll und beschreibt die meisten Dinge sehr, sehr genau. In manchen Fällen hat mir das wirklich gefallen - Ich bin keine Person die oft bei Büchern heult, aber in diesem konnte ich mich wirklich gut in die Situation von Maya und Lochan hineinversetzen und habe wirklich mit ihnen gelitten.
Nur an manchen Stellen fand ich das einfach zuviel. Jenachdem wer gerade erzählt (die Kapitel sind abwechselnd in der Sicht von Maya und Lochan erzählt), immer werden die Gefühle der Beiden total ausgerollt und dauernd wird das Gleiche wiederholt. Bis zu einem gewissen Grad fand ich das ja auch - wie gesagt - gut. Nur irgendwie hat Tabitha da die goldene Mitte ein wenig überschritten.
Ich weiß nicht ob das nur an meinen Englischkenntnissen lag (was ich aber bezweifle, da Miss Bookiverse auch so gefühlt hat, aber vorsicht! Spoiler), aber ich habe die letzte Szene aus Lochans Sicht total anders interpretiert als es wirklich war. Im letzten Kapitel ist dann der Groschen gefallen :/

Die Thematik beschäftigt mich jetzt immernoch. Ich habe bevor ich Forbidden gelesen habe Inzest immer für etwas total Abstoßendes gehalten und immer den Kopf geschüttelt, wenn wieder so ein Fall groß im Fernsehen angeprangert wurde.
Aber wenn man sieht, wie sehr sich Maya und Lochan brauchen - Was ist daran so falsch? Wenn die beiden keine Kinder bekommen, dann ist daran sozusagen eigentlich nichts auszusetzen. Die Beiden müssen sich um eine ganze Familie kümmern und nebenher natürlich auch noch zur Schule gehen. Ganz geschweige davon, dass sie das Jugendamt (wenn man das so in England nennt) von ihrer Familie fernhalten und immer eine Ausrede parat haben müssen, wenn ihre Mutter nicht erscheint. Nach einer Zeit ist es doch ganz normal das sie so welche Gefühle für einander bekommen. Ich konnte mich wirklich, wirklich gut in die beiden hineinversetzen und habe die ganze Zeit mitgefiebert.
Mir hat auch vorallem gefallen, dass man richtig mitbekommen hat, wie sich die Liebe zwischen den beiden entwickelt hat. Auch die Tatsache, dass sie selber ein bisschen angeeckelt von sich selber waren und nicht wussten, ob das, was sie da tun, richtig oder falsch ist, fand ich sehr passend. Man hat außerdem richtig gemerkt, wie die beiden ohne einander kaputt gehen...

Auch die Situation der Familie fand ich sehr gut dargestellt. Dieses ganze Geheimhalten vor ihren Mitschülern und Lehrern (damit niemand das Jugendamt informiert), Willa und Tiffin immer von der Schule holen zu müssen, sie beruhigen zu müssen, wenn ihre Mutter mal wieder keine Lust auf sie hat und und und... Ich habe der Mutter die ganze Zeit nur schlimme Sachen gewünscht. Mir taten vorallem Willa und Tiffin total leid (ich fand die beiden SO süß, auch wenn sie meistens traurig waren...).

Oh, von den Charakteren will ich garnicht anfangen... Ich habe sie alle geliebt, okay, vielleicht außer der Mutter von Maya und Co. Ich konnte mich in jeden einzelnen wirklich unglaublich gut hineinversetzen. Sie waren so facettenreich, sie waren realistisch - Kurzum: Sie waren perfekt. Besonders Willa und Tiffin habe ich im Laufe des Buches sehr in mein Herz geschlossen, da die Kleinen - meiner Meinung nach - am meisten wegen ihrer Mutter und dem hin und her zwischen Maya und Lochan leiden mussten (ohje, ich muss wieder daran denken, wie Willa anfängt sich zu beschweren *schniff*). Manche Autoren sollten sich wirklich ein Beispiel an Tabitha Suzuma nehmen ;)

Mein Fazit: Ein wirklich tolles Buch, das mich sehr bewegt hat und ein ziemlich ernstes (und abgestoßenes) Thema sehr gut behandelt. Auch wenn das Buch leider an manchen Stellen etwas langatmig ist (ganz von dem letzten Kapitel von Lochan abgesehen), kann ich das Buch wirklich weiterempfehlen! Aber Achtung: Haltet Taschentücher bereit! ;)






Lieblingszitat:
S.28 "... because at the end of the day that's all we're all trying to do: fit in, one way or another, desperately trying to pretend that we're all the same."
Das Cover:
Es gibt das Cover in zwei Versionen: Einmal das Stracheldrahtherz mit rotem Hintergrund und einmal mit schwarzem. Das Schwarze ist die UK-Edition, das Rote die US (das Buch erscheint erst im Juni 2011 in Amerika). Ich mag die US-Version um einges lieber, weil mir der Kontrast so mehr gefällt und ich einfache Cover sowieso immer besser finde. Im Großen und Ganzen mag ich die Symbolik des Herzens total gerne. Wirklich sehr toll anzugucken!

Die Autorin:
Tabitha Suzuma wurde 1965 in London geboren. Sie ist eine halb japanisch und halb englisch, da sie eine englische Mutter und einen japanischen Vater hat. Sie ist die älteste von fünf Kindern. Tabitha war früher nicht gerne in der Schule: Sie stellte viel Mist an, schrieb im Hintergrund des Klassenraums Geschichten und wenn ihr mal zu langweilig wurde, schmiss sie die Schuhe von ihren Mitschülern aus dem Fenster. Mit 14 brach sie die Schule ab.
Nach zehn Jahren kehrte sie zur Schule zurück, jedoch für ein Jahr als Lehrer und schrieb in dieser Zeit auch ihr erstes Buch. Ihr bisher erfolgreichstes Buch (Forbidden) handelt über die Liebe zweier Geschwister. Im Moment schreibt sie an einem Buch namens A time to die.

6 Kommentare:

  1. Das Buch habe ich auch noch hier liegen. Mal sehen wann ich dazu komme ;)

    AntwortenLöschen
  2. Oooooh, das Buch habe ich verschlungen und hab dabei Sturzbäche geheult.(Was bei mir, wenn man mich kennt, sehr sehr selten vorkommt) *g*

    AntwortenLöschen
  3. @Sandra: Viel Spaß damit :) Ich hoffe, dass es dir gefallen wird :)

    @Strawberry: Dito. :D Bei diesem Buch sind das erste mal wirklich die Tränen gekullert, so stark hatte ich das wirklich noch nie^^

    AntwortenLöschen
  4. Oh, da freue ich mich aber umso mehr auf das Buch! Tolle Rezi, vielen Dank! :D

    AntwortenLöschen
  5. Kann es sein, dass das Buch ein bisschen schwer zu lesen ist? Oder anders gesagt: Es gibt einfachere Bücher auf Englisch, oder?

    AntwortenLöschen
  6. @Steffie: Gerne :) Ich bin mal auf deine Meinung gespannt :)

    @Selin: Ich kann das nicht so gut beurteilen, aber schwer würde ich es nicht nennen. Es gibt aber definitiv leichtere Bücher, da dieses Buch ein ziemlich schweres Thema behandelt, würde ich es nicht unbedingt als Erstlingslektüre empfehlen (sozusagen). Du kannst ja mal irgendwo das erst Kapitel lesen, dann weißt du, ob du damit klarkommst.

    AntwortenLöschen