Autor: Otfried Preußler
Orginaltitel: -
Reihe: -
Genre: Liebe/Romantik, Fantasy
Preis: 9,90€ (TB)
Seiten: 270
Verlag: Thienemann
ISBN: 978-3-522-18159-4
Vielen Dank an Thienemann für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars!
Beschreibung:
"Bald wirst du erfahren, welche Bewandtnis es mit dem Meister und dieser Mühle hat. Der Tag und die Stunde sind näher, als du vermutest."
Neugier lockt Krabat zur Mühle am Koselbruch, vor der alle warnen, weil es dort nicht ganz geheuer sei. Ein leichtes und schönes Leben wird Krabat hier versprochen. Doch der Preis dafür ist hoch. Und aus der Verstrickung mit dem Bösen kann ihn nur die bedingungslose Liebe eines Mädchens retten.
Rezension:
In Krabat geht es um den gleichnamigen Bettlerjungen Krabat, der eines Tages von komischen Träumen heimgesucht wird. Er hört eine heisere Stimme, die ihn in die Mühle nach Koselbruch ruft und ihm dort ein tolles Leben verspricht. Doch was soll er da? Die Mühle ist für ihre schwarze Magie bekannt.
Nach langen Überlegen schlägt sich Krabat eines Morgens auf den Weg zur Mühle und als er ankam, merkt er auch, dass er schon erwartet wurde. Von dem Meister.
Schwere Zeiten brechen für Krabat an. Er als Lehrjunge auf der Mühle muss allerhand Sachen erledigen und vieles fällt ihm unglaublich schwer und stellenweise ist er sogar kurz davor aufzugeben, aber einer der anderen Mühlenjungen legt ihm immer eine Hand auf die Schulter - Michal, wonach die ganzen Schmerzen vergessen sind. Die Arbeit geht danach sogar leichter von der Hand.
Michal, der Junge, der sich so rührend um Krabat kümmert, wird immer stiller zum Ende des Jahres. Die anderen Jungen sind sehr nachdenklich und reizbar um diese Zeit, Krabat versteht nicht, wieso. Doch als Michal eines Abends nicht mehr in seinem Bett liegt und die Zimmertür der Jungen fest verschlossen ist, merkt er, dass etwas nicht stimmen kann - bis er Michals Schreie hört...
Nach einer Zeit kommen immer mehr schreckliche Dinge über die Mühle an die Oberfläche. Krabat will wegrennen, aber er weiß, dass er es nicht kann. Erst versucht er sich bei den Lehrstunden in der schwarzen Magie besonders anzustrengen, doch als er merkt, dass er sich damit nur selber schadet, hört er damit auf. Bis der "dumme" Juro ihm einen einen wichtigen Hinweis gibt - nun weiß er, was er tun muss...
Krabat ist in drei Jahre aufgeteilt und in der Vergangenheitsform erzählt. Hier wird die Erzählerperspektive benutzt, wobei immer über Krabat und seine Gefühle erzählt wird und man sozusagen nie in die Haut einer der anderen Mühlenjungen schlüpft.
Der Schreibstil ist ganz einfach. Herr Preußler beschreibt Dinge nur sehr kurz und das gerade hat mich bei dem Buch stellenweise sehr gestört. Der Leser muss sich die Gefühle der Leute meistens selber vorstellen bzw. ganz geschweige davon, dass man sich die Umgebung (z.B. die Mühle) gut vorstellen kann.
Ich fand es zum Beispiel sehr schade, dass er die Nacht, in der Krabat mit zum Beispiel Michal in den Wald gehen mussten, nur so kurz bzw. spärlich beschrieben hat. Das war bei den meisten Sachen so, irgendwie kam mir der Schreibstil von Herr Preußler eher kurzlebig und nicht wirklich detailreich vor.
Ich muss auch noch sagen, dass das Buch in einer eher älteren Sprache gehalten ist (doof ausgedrückt, aber ich denke, ihr wisst was ich meine). Wer sowas mag, der ist bei diesem Buch wirklich nicht falsch dran. Ich fand es im Verlaufe des Buches leider etwas anstrengend und leider musste ich auch oft etwas zwei Mal lesen, um etwas zu verstehen. Zwar war dies nicht der Hauptgrund der mir das Buch gründlich vermiest hat, trotzdem muss ich sagen, dass es mich stellenweise sehr gestört hat.
Nicht gerade deswegen, dass es irgendwie unrealistisch ist. Ganz im Gegenteil. Wenn man in diesem Buch irgendeine Jugendsprache von heute benutzt hätte, wäre das natürlich unmöglich gewesen und hätte mich an der Stelle wahrscheinlich noch mehr gestört. Ich weiß nicht recht wie ich es ausdrücken soll, aber ich finde, dass man auch eine "alte" Sprache nicht unbedingt so ausdrücken muss, dass man stellenweise den Sinn garnicht versteht.
Die Idee der Handlung hat mir aufjedenfall gefallen, nur leider fand ich sie nicht gut genug umgesetzt. Die Mühle in Koselbruch bzw. überhaupt die Idee, dass man sich sozusagen "freisagen" lassen muss, wenn man einmal in der Mühle gefangen ist, hat mir sehr gefallen. Auch wenn es eine ziemlich grausame Idee war, selbst das Opfern der Mühlenjungen an den Gevattern hat mich einigermaßen fasziniert.
Nur leider wurde alles nur sehr kurzlebig beschrieben und hatte kaum Tiefgang. Besonders die Stellen, an dennen Personen sterben, die Krabat wichtig sind, hat mir einfach das Gefühl gefehlt. In der Handlung hatte ich oft das Gefühl das etwas schnell angeschnitten wurde und dann einfach nicht weiter ausgerollt wird, stellenweise hatte ich auch das Gefühl, dass etwas nur wegen der Authentizität angesprochen wurde.
Wobei ich natürlich auch auf der einen Seite verstehen kann, wenn der Roman nicht viel Tiefgang hat. Es ist immerhin ein Kinderbuch und deswegen sollte ich auch eigentlich nicht soviel Erwartungen haben. Ich denke einfach, dass man als Kind noch kein Buch lesen möchte, dass viel Tiefgang hat wie zum Beispiel Ascheherz von Nina Blazon (Thematik Tod usw.). Geschweigedenn indem Gefühle ausgerollt werden.
Die Handlung hat übrigens auch erst auf den letzten 60 Seiten ein richtiges Ziel. Die ersten Seiten handeln nur von Krabats Leben auf dem Koselbruch. Ich bin ganz ehrlich - von der ersten Seite bis ungefähr zur 150 Seiten musste ich mich richtig zum Lesen zwingen. Zum Ende wird es zwar spannender, aber leider bleibt die Spannung bei diesem Buch eher tief.
Das mit Kantorka hat mir auch zu denken gegeben. Die Idee mit der die Mühle im Endeffekt "zerstört" wird finde ich eigentlich richtig gut, aber ich finde, dass es eher unwahrscheinlich ist, das man als Mädchen sein Leben für einen Jungen, den man wirklich GARNICHT kennt aufs Spiel setzt. Und mit garnicht kennen meine ich das auch, denn Kantorka setzt ihr Leben nach zwei Treffen für Krabat aufs Spiel.
Bei den Charakteren ist es dieses Mal nicht so, dass ich sie richtig flach finde. Krabat, Juro, Michal und Tonda haben allesamt ihre Vergangenheit und verschiedene Facetten, aber auch hier habe ich die gleiche Meinung wie bei der Handlung und dem Schreibstil: Irgendwie hätten sie noch mehr Tiefgang haben können. Klar, man kann sich, wenn man sich anstrengt, als Leser auch in die Charaktere hineinversetzen, aber ich finde es nicht gut, wenn man sich dafür anstrengen muss. Für mich sind gute Charaktere wenn es "klick" macht und man sich sofort in ihnen "hinein"-findet.
Über Kantorka war ich zum Beispiel auch irgendwie enttäuscht. Im Endeffekt war sie nur ein x-beliebiges Mädchen, dass Krabat durch das Singen kannte. Was wäre denn gewesen, wenn jemand anderes gesungen hätte? Sie hat nichts besonderes an sich, jedenfalls bekommt man in dem ganzen Buch auch kaum was von ihr zu Gesicht. Schade.
Nach langen Überlegen schlägt sich Krabat eines Morgens auf den Weg zur Mühle und als er ankam, merkt er auch, dass er schon erwartet wurde. Von dem Meister.
Schwere Zeiten brechen für Krabat an. Er als Lehrjunge auf der Mühle muss allerhand Sachen erledigen und vieles fällt ihm unglaublich schwer und stellenweise ist er sogar kurz davor aufzugeben, aber einer der anderen Mühlenjungen legt ihm immer eine Hand auf die Schulter - Michal, wonach die ganzen Schmerzen vergessen sind. Die Arbeit geht danach sogar leichter von der Hand.
Michal, der Junge, der sich so rührend um Krabat kümmert, wird immer stiller zum Ende des Jahres. Die anderen Jungen sind sehr nachdenklich und reizbar um diese Zeit, Krabat versteht nicht, wieso. Doch als Michal eines Abends nicht mehr in seinem Bett liegt und die Zimmertür der Jungen fest verschlossen ist, merkt er, dass etwas nicht stimmen kann - bis er Michals Schreie hört...
Nach einer Zeit kommen immer mehr schreckliche Dinge über die Mühle an die Oberfläche. Krabat will wegrennen, aber er weiß, dass er es nicht kann. Erst versucht er sich bei den Lehrstunden in der schwarzen Magie besonders anzustrengen, doch als er merkt, dass er sich damit nur selber schadet, hört er damit auf. Bis der "dumme" Juro ihm einen einen wichtigen Hinweis gibt - nun weiß er, was er tun muss...
Krabat ist in drei Jahre aufgeteilt und in der Vergangenheitsform erzählt. Hier wird die Erzählerperspektive benutzt, wobei immer über Krabat und seine Gefühle erzählt wird und man sozusagen nie in die Haut einer der anderen Mühlenjungen schlüpft.
Der Schreibstil ist ganz einfach. Herr Preußler beschreibt Dinge nur sehr kurz und das gerade hat mich bei dem Buch stellenweise sehr gestört. Der Leser muss sich die Gefühle der Leute meistens selber vorstellen bzw. ganz geschweige davon, dass man sich die Umgebung (z.B. die Mühle) gut vorstellen kann.
Ich fand es zum Beispiel sehr schade, dass er die Nacht, in der Krabat mit zum Beispiel Michal in den Wald gehen mussten, nur so kurz bzw. spärlich beschrieben hat. Das war bei den meisten Sachen so, irgendwie kam mir der Schreibstil von Herr Preußler eher kurzlebig und nicht wirklich detailreich vor.
Ich muss auch noch sagen, dass das Buch in einer eher älteren Sprache gehalten ist (doof ausgedrückt, aber ich denke, ihr wisst was ich meine). Wer sowas mag, der ist bei diesem Buch wirklich nicht falsch dran. Ich fand es im Verlaufe des Buches leider etwas anstrengend und leider musste ich auch oft etwas zwei Mal lesen, um etwas zu verstehen. Zwar war dies nicht der Hauptgrund der mir das Buch gründlich vermiest hat, trotzdem muss ich sagen, dass es mich stellenweise sehr gestört hat.
Nicht gerade deswegen, dass es irgendwie unrealistisch ist. Ganz im Gegenteil. Wenn man in diesem Buch irgendeine Jugendsprache von heute benutzt hätte, wäre das natürlich unmöglich gewesen und hätte mich an der Stelle wahrscheinlich noch mehr gestört. Ich weiß nicht recht wie ich es ausdrücken soll, aber ich finde, dass man auch eine "alte" Sprache nicht unbedingt so ausdrücken muss, dass man stellenweise den Sinn garnicht versteht.
Die Idee der Handlung hat mir aufjedenfall gefallen, nur leider fand ich sie nicht gut genug umgesetzt. Die Mühle in Koselbruch bzw. überhaupt die Idee, dass man sich sozusagen "freisagen" lassen muss, wenn man einmal in der Mühle gefangen ist, hat mir sehr gefallen. Auch wenn es eine ziemlich grausame Idee war, selbst das Opfern der Mühlenjungen an den Gevattern hat mich einigermaßen fasziniert.
Nur leider wurde alles nur sehr kurzlebig beschrieben und hatte kaum Tiefgang. Besonders die Stellen, an dennen Personen sterben, die Krabat wichtig sind, hat mir einfach das Gefühl gefehlt. In der Handlung hatte ich oft das Gefühl das etwas schnell angeschnitten wurde und dann einfach nicht weiter ausgerollt wird, stellenweise hatte ich auch das Gefühl, dass etwas nur wegen der Authentizität angesprochen wurde.
Wobei ich natürlich auch auf der einen Seite verstehen kann, wenn der Roman nicht viel Tiefgang hat. Es ist immerhin ein Kinderbuch und deswegen sollte ich auch eigentlich nicht soviel Erwartungen haben. Ich denke einfach, dass man als Kind noch kein Buch lesen möchte, dass viel Tiefgang hat wie zum Beispiel Ascheherz von Nina Blazon (Thematik Tod usw.). Geschweigedenn indem Gefühle ausgerollt werden.
Die Handlung hat übrigens auch erst auf den letzten 60 Seiten ein richtiges Ziel. Die ersten Seiten handeln nur von Krabats Leben auf dem Koselbruch. Ich bin ganz ehrlich - von der ersten Seite bis ungefähr zur 150 Seiten musste ich mich richtig zum Lesen zwingen. Zum Ende wird es zwar spannender, aber leider bleibt die Spannung bei diesem Buch eher tief.
Das mit Kantorka hat mir auch zu denken gegeben. Die Idee mit der die Mühle im Endeffekt "zerstört" wird finde ich eigentlich richtig gut, aber ich finde, dass es eher unwahrscheinlich ist, das man als Mädchen sein Leben für einen Jungen, den man wirklich GARNICHT kennt aufs Spiel setzt. Und mit garnicht kennen meine ich das auch, denn Kantorka setzt ihr Leben nach zwei Treffen für Krabat aufs Spiel.
Bei den Charakteren ist es dieses Mal nicht so, dass ich sie richtig flach finde. Krabat, Juro, Michal und Tonda haben allesamt ihre Vergangenheit und verschiedene Facetten, aber auch hier habe ich die gleiche Meinung wie bei der Handlung und dem Schreibstil: Irgendwie hätten sie noch mehr Tiefgang haben können. Klar, man kann sich, wenn man sich anstrengt, als Leser auch in die Charaktere hineinversetzen, aber ich finde es nicht gut, wenn man sich dafür anstrengen muss. Für mich sind gute Charaktere wenn es "klick" macht und man sich sofort in ihnen "hinein"-findet.
Über Kantorka war ich zum Beispiel auch irgendwie enttäuscht. Im Endeffekt war sie nur ein x-beliebiges Mädchen, dass Krabat durch das Singen kannte. Was wäre denn gewesen, wenn jemand anderes gesungen hätte? Sie hat nichts besonderes an sich, jedenfalls bekommt man in dem ganzen Buch auch kaum was von ihr zu Gesicht. Schade.
Mein Fazit:
Auch wenn Krabat am Anfang sehr zäh war, war es eigentlich zum Ende hin ganz angenehm zu lesen. Leider ist der Roman ziemlich gefühlslos und hat kaum ein Gefühl in mir geregt (außer dem vielleicht, dass ich das Buch schnell beenden will), weswegen ich nur drei von fünf Schmetterlingen geben kann.
Krabat kann man lesen, muss man aber nicht. Ich würde es grundsätzlich für jüngere Leser (die auf eher "heftige" Bücher stehen) von 10-12 empfehlen, für mein Alter war das Buch aufjedenfall nichts.
Das Cover:
Krabat gibt es in mehreren Auflagen, einmal von dtv und zweitens von Thienemann (mein rezensiertes Format). Beide Cover finde ich (wer hätte es gedacht?) nicht besonders schön, wobei ich aber sagen muss, dass mir das Cover von Thienemann um einiges besser gefällt. Der Drudenfuß (so hieß dieses Zeichen im Buch) auf der Stirn des Jungens passt gut zum Inhalt des Buches und das Cover spiegelt auch einigermaßen die düstere Seite des Romans wieder (Der Junge ist, glaube ich, auch der Schauspieler, der Krabat in der deutschen Verfilmung spielt). Aber da ich bei dem Cover von dtv auch eher an Kinderbuch - so also zum "passenderen" Genre für Krabat - denke, ist das eher angemessen.
Zusatzinformation:
Krabat wurde 2008 in Deutschland verfilmt und war auch relativ erfolgreich in den Kinos. In dem Film hat David Kross, ein damals sechzehnjähriger Schauspieler, die Rolle von Krabat übernommen und mit Daniel Brühl als Tonda hatte der Film auch einen der "größeren" deutschen Schauspieler zu bieten. (Wer das Buch noch nicht gelesen hat und es noch tun will, sollte allerdings den Trailer meiden - da wird ein Geheimniss, was im Buch erst später rauskommt, sozusagen direkt "verraten"^^). Selber habe ich den Film noch nicht gesehen, werde ihn mir aber bestimmt irgendwann mal ausleihen und angucken!Der Autor:
Otfried Preußler wurde 1923 in Reichenberg, Böhmen geboren und ist ein bekannter deutscher Kinderbuchautor. Der kleine Wassermann, Krabat, der Räuber Hotzenplotz, das kleine Gespenst und die kleine Hexe sind seine bekanntesten Werke. Die Auflage seiner 32 Büchern liegt weltweit bei 50 Millionen Exemplaren.
Er hat außerdem schon reichliche Auszeichnungen bekommen - bisher waren es 22, bei dennen auch die Eichendorff Auszeichnung bzw. reichliche internationale Preise zu finden sind.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen