[Rezension] Duey, Kathleen - Die Gabe der Magie (A Ressurection of Magic, #1)

| 0 Kommentare
Autor: Kathleen Duey
Originaltitel: Skin hunger
Reihe: A Ressurection of Magic
Genre: Liebe/Romantik, Fantasy
Preis: 16,95€
Seiten: 416
Verlag: Penhaligon

Vielen Dank an den Penhaligon Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars!

Beschreibung:
Seit Sadimas Mutter bei ihrer Geburt durch die Machenschaften einer betrügerischen Magierin starb, hasst ihre Familie alle, die sich der Zauberei verschrieben haben. Doch Sadima verfügt selbst über magische Kräfte und bricht auf, um mehr über ihre Gabe herauszufinden. Bald darauf lernt sie den jungen Magier Franklin kennen - und verliebt sich in ihn. Doch Franklin sieht sich außerstande, Sadimas Gefühle zu erwidern. Denn er und sein ehrgeiziger Freund Somiss haben sich einer großen Aufgabe verschrieben — der Gründung einer Akademie der Magier.
Viele Jahre später tritt der naive Hahp als Novize in eben diese Akademie ein. Groß sind seine Erwartungen, als er das Studium der Zauberei beginnt. Doch noch viel größer ist der Schock, als die Lehrer Hahp und seinen Mitschülern verkünden, dass nur einer von ihnen die Ausbildung überleben wird. Denn der Weg zur Magie ist gefährlich. Und bereits der kleinste Fehltritt kann den Tod bedeuten...


Rezension:
In dem ersten Band der A Ressurection of Magic Reihe von Kathleen Duey geht es um die junge Sadima und den naiven Hahp, der von seinen Eltern in eine Akademie für Zauberer geschickt wird.

Sadimas Mutter kam durch eine betrügerische Magierin um, weswegen Sadima, Micah und ihr Vater allein zurückblieben. Micah liebt seine Schwester über alles, ihr Vater zieht sich immer mehr zurück und überlies den Hof ganz und gar den Beiden. Als Sadima später größer ist und sich selber auf dem Hof nützlich machen könnte, gerät sie aufeinmal in eine brenzlige Situation und aus irgendeinem Grund lernt sie so den fremden Mann (der behauptet aus einem  fernen Zaubererdorf zu kommen - Limóri, über das sich in Sadimas Ort viele Geschichten erzählt werden) namens Franklin kennen. Er bittet sie, ihn mit zu ihrem Vater zu nehmen, aber sie verneint und dennoch bittet er sie ihm zu helfen. Er behauptet, dass er ein Magier seie, sie auch besondere Fähigkeiten haben würde und Somiss und er sie für die Wiederauferstehung der Magie brauchen würden.
Sie ist zwar unglücklich zuhause - ihr Vater wurde grundlos böse und sie konnte niemanden ihr besonderes Geheimnis anvertrauen - aber ihre Familie, vorallem Micah, zurückzulassen konnte sie nicht über sich bringen. Als ihr Vater später umkommt, ihr Bruder eine Frau gefunden hat und sie sich damit abfinden kann, dass sie dort nicht zuhause ist, macht sie sich auf den Weg nach Limóri und findet dort Somiss und Franklin. Sie freut sich und Franklin nimmt sie sofort bei sich auf. Franklin und Sadima kommen sich schnell näher, aber irgendwie steht Somiss immer zwischen ihnen. Es beginnt ein schreckliches Versteckspiel und schon wieder spielt Sadima mit dem Gedanken, wegzulaufen...

Hahp ist ein Junge aus der wohlhabenden Schiffs- und Pferdeverkäuferfamilie Malek. Aber da Hahp in nichts gutzusein scheint und bisher aus jeder Schule, die er besucht hat, geschmissen wurde, entschließt sein Vater ihn in eine Zaubererakademie zu stecken.
Er erwartet keine normale Schule. Man erzählte sich schon im Dorf, das nie jemand aus der Schule herauskam - besonders keinen der Schüler hatte man je wieder gesehen. Auch, wenn es schmerzhaft für Hahp ist, das zu wissen, aber man hatte ihren Eltern im Vorhinein gesagt, dass sie sie wahrscheinlich nie wieder sehen würde. Alle Kinder sind bestürzt von dem Wissen, dass ihre Eltern sie ohne Wimpernzucken weggeben würden, doch sie müssen sich auf das Leben in der Akadamie konzentieren: Denn es stellt sich als sehr schwer hinaus. Sie bekommen tagelang kein Essen und müssen später selber schmerzhaft lernen, wie man es mit einem magischen Stein erscheinen lassen kann. Wer es nicht kann, stirbt... Hahp gefällt alledies nicht. Er will den anderen helfen, aber dennoch verbietet der furchteinflösende Zauberer Somiss es ihnen. Er begreift nicht, dass nur einer der Leute dort bestehen kann und die anderen der Zehn, die dort überlebt haben, würden entweder sterben oder ihr Leben in der Akademie verbringen.  Aber es gibt noch mehr Gefahren, die sie überstehen müssen und diese sind noch schwieriger als mit dem magischen Stein Essen erscheinen zu lassen...


"Gabe der Magie" von Kathleen Duey ist das erste Buch, das mir begegnet ist, das abwechselnd in der Ich und in der Erzähler-Perspektive verfasst ist. Das Buch erzählt abwechselnd die Geschichte von Sadima (Erzähler-Erspektive) und die Geschichte von Hahp (Ich-Perspektive).
Gut, ich bin ehrlich gesagt etwas skeptisch an diese ungewöhnliche Verfassungsart herangegangen, da der Anfang sehr holprig war. Ich konnte nur in Sadima hereinfinden und bei Hahp brauchte ich ein wenig. Wahrscheinlich ist das jetzt eher mein Fehler, aber ich habe die Beschreibung nur mal überflogen und wenn man dies als Leser genau wie ich tut, versteht man Hahps Passagen am Anfang nie wirklich ganz. Ich habe mich am Anfang zum Beispiel immer gefragt: Wer ist das? Wie heißt er? Ist es ein Junge oder Mädchen?
Später aber schmiss ich meine Skepsis über Bord und konnte mich sehr gut mit dem Verfassungsstil anfreunden. Da die Zeit von Sadima etwas früher von Hahps liegt, deckt man sozusagen die Vergangenheit der Akademie mit Sadima auf und liest dann abwechselnd, wie Hahp es einige Jahre später in der Akademie ergeht. Der Leser kann so auch die Zukunft von Sadima und Franklin erahnen, Somiss kommt natürlich auch noch vor.
Dennoch: Leider hatte ich hier auch meine Schwierigkeiten, da ich leider erst später erkannt habe, dass die Kapitel in der Zeit versetzt sind. Das mag vielleicht beabsichtigt sein, aber mich hat es später ein bisschen geärgert.

Etwas, was vielleicht Geschmackssache sein kann, muss ich noch an Hahps Erzählstil meckern. Vielleicht wollte Kathleen Duey durch diesen komischen Beschreibungen die unhygenischen Zustände der Akademie oder die Dummheit von Hahp unter Beweis stellen, mich haben diese Beschreibungen aber eher gestört.
Am Anfang kann man zum Beispiel lesen, wie Hahp und der Fischjunge zum ersten Mal von einem Zauberer abgeholt werden, Gerrad in die Notdurft (in Form eines Eimers) ein großes Geschäft machte und Hahp etwas warten musste, bis er selber sein Geschäft erledigen würde, "da es so sehr stinkte".
Vorallem die unnötigen Beschreibungen, dass Hahp jeden Morgen erstmal schön "pissen" ging und dann mit dem Zauberer verschwand. Auch Beschreibungen, dass sein Umhang am "Penis schabte", finde ich unnötig. Es reicht doch, wenn man beschreibt, dass der Umhang kratzte und später sogar die Gliedmaßen wundmachte. Fertig.

Die Handlung ist auf den ersten Blick nicht sonderlich spannend. Man weiß schon am Anfang durch die Beschreibung, dass Franklin und Sadima wenig Chancen als Paar haben und das Hahp auf die Akademie der Zauberer geht. Hört sich nicht sonderlich spannend an, oder?
Falsch! Ich als Leser war, auch, wenn die Geschichte zwar nur so vor sich hinplätschert, sehr gefasst und habe das Buch in kurzer Zeit durchgelesen. Der Leser ist gebannt darauf, mehr über Sadima, Somiss und Franklin zu hören und hat sich nach kurzer Zeit schon in ihre Geschichte eingefunden.
Zwar ist das bei Hahp am Anfang nicht so leicht, aber trotzdem freundet man sich nach der Zeit mit Hahp an und ist verdammt gespannt darauf, wie es ihm weiter in der Akademie geht. Ich kann nicht sehr viel über die Handlung sagen, da sie nicht sehr umfangreich ist, aber eins kann ich sagen: Auch wenn die Handlung relativ einfach ist und der Leser vielleicht denkt, dass das Buch nicht wirklich spannend zusein scheint, für mich war es sehr spannend und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.
Eins muss ich hier leider auch meckern: Wieso setzt sich Franklin am Anfang des Romanes mit Sadima in Kontakt? Später sieht es eher so aus, als wäre er nicht wegen Somiss zu Sadima gegangen. Er war aus freien Willen da, da er später bereute, sie "hierher gebeten zu haben".

Die Charaktere sind allesamt sehr individuell und man kann sich sehr gut in sie hineinversetzen. Besonders Sadima und Franklin sind mir nach der Zeit sehr ans Herz gewachsen, vorallem, weil ihre Liebesgeschichte so traurig und realistisch ist. Der Leser weiß, dass es wegen einer bestimmten Person - Somiss - nie funktionieren kann und hasst ihn deswegen schon von Anfang des Romanes an. Trotzdem kann der Leser Somiss Verhalten nachvollziehen.
Er ist ein verzogenes Balg, das von seinem Vaterhaus verschoben wurde und sich nur auf die Arbeit seiner Bediensteten Freunde verlassen muss. Durch den Willen, diese Zaubererakademie zu gründen, will sein Vater nichts mehr mit ihm zutun haben - dennoch unterstützt seine Mutter ihn. Er kennt es einfach nicht anders. Und gerade deswegen hasst man ihn, gerade weil er sich auch deswegen so unmöglich Franklin und Sadima verhällt. Er stößt sie zuerst ab, nimmt sie aber sofort mit offenen Armen an, als er herausfindet, dass sie Kochen kann und ihm das Essen von ihr viel besser schmeckt als das von Franklin.
Hahp ist leider eher ein flacher Charakter und macht nicht viel aus. Er ist ein schüchtener Junge, der seinen Vater hasst und seine Mutter vermisst. Er gibt sich die Schuld für Vaters Verhalten und hofft, dass er ihn eines Tages töten könnte. Dennoch verhällt er sich manchmal komisch (und zwar ohne Grund): Er fängt an in seiner "Heiligen Halle" (Ein Raum, wo er Essen versteckt hatte) zu masturbieren und sich zu fragen, ob die Zauberer sich mit dem Stein auch manchmal Frauen herwünschen würden. Ich meine, hallo? Ich bin zwar kein Junge, aber Hahp hatte ganz andere Sorgen als wie er sich selber befriedigen könnte oder eher wie die anderen Zauberer es täten. Er kämpfte um sein Überlegen. Und das hat mich gewaltig gestört, auch, wenn es vielleicht beabsichtig war, für mich war es ein Minuspunkt.

Mein Fazit:
Auch wenn ich dem Buch wegen den Mängeln nur drei Herzchen geben kann, würde ich dennoch empfehlen, es zu lesen. Der Leser wird von Kathleen Duey auf ein ungewöhnliches Abendteuer mitgenommen und genießt, abgesehen von den Mängeln, beinahe jede Sekunde darin. Das Buch ist zwar kein Knaller - aber trotzdem kann man es gelesen haben! Ich werde es mir nochmal überlegen aber ich spiele aufjedenfall mit dem Gedanken, mir die folge Bände zuzulegen. Ich werde es sehen :)

Infos zur Reihe:
1. Band: Die Gabe der Magie / OT: Skin Hunger
2. Band: ???  (nichts bekannt) / OT: Sacred Scars
3. Band: ??? (nichts bekannt) / OT: ??? (nichts bekannt)


Das Cover:


"Die Gabe der Magie" hat in Deutschland zwei Cover. Rechts ist das Hardcover, das blau-schwarze ist das Taschenbuchcover. Ich bin ganz ehrlich: Keines der drei Cover gefällt mir wirklich gut. Selbst das Englische nicht.

Die Autorin:
Kathleen Duey ist in Colorado aufgewachsen, hegt schon seit ihrer Kindheit eine starke Liebe zu der Natur und entdeckte dazu noch frühzeitig ihre Liebe zum Schreiben. Sie liebte es zu reiten und zu wandern, bis sie schließlich viele Jahre abseits der Zivilisation verbrachte - wobei sie sogar in einem Tipi in den Rocky Mountains wohnte. Mittlerweile ist sie aber längst eine erfolgreiche Autorin, aber "Die Gabe der Magie" ist ihr Debüt in der All-Age Fantasy Genre.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen