[Rezension] Hot Summer von Megan Hart

| 5 Kommentare
Grundinformation
Autor? Megan Hart
Wann erschienen? 2009
Das Original? Tempted
Reihe? -
Preis? 8,95€ (Paperback)
Seitenanzahl? 460
ISBN? 9783899416343
Verlag? Cora



Mit meinen eigenen Worten
Anne und James führen ein normales Leben. Sie lieben einander und haben auch sonst keine Dinge, die sie kritisieren können. Doch alles ändert sich, als Jamie seinen alten Freund Alex zu ihnen einläd. So wie es aussieht, hat er ihn zu noch mehr Dingen eingeladen...

Das Urteil
Megan Harts Schreibstil ist sehr sprunghaft, meistens springt sie von einer Sache von der anderen ohne einen wirklich erkennbaren Übergang dabei zu schaffen. Dadurch wirkt der Schreibstil auf mich auch oft sehr abgehackt, was den Lesefluss ungemein stört.

S. 14
In der Zeitung stand nichts interessantes. Ich machte mir nichts aus der neuen Sommermode oder aus den schönsten Cabrios des Jahres. Noch weniger interessierten mich politische Nachrichten oder Berichte über Einbruchserien. Ich überflog jeden einzelnen Artikel und entdeckte, dass ich meiner Zeit weit voraus gewesen war, als ich letztes Jahr mein Schlafzimmer in einem blassen Melonenton anstrich. Anscheinend war die Farbe in diesem Jahr angesagt.
Wenn man nur die eine Seite eines Gesprächs belauscht, dann ist das, als versuche man, ein Puzzle zusammenzusetzen, [...].

Hier kann man auch nicht wirklich von einer sehr interessanten Handlung sprechen.
Anne und James führen vor Alex ein sehr ruhiges Leben (eigentlich sollte man denken, es wäre perfekt). Nachdem er dann zu ihnen kam, James ihn in ihr Bett einlud und sie da die unvorstellbarsten Dinge anstellten. Im Grunde genommen geht es ständig nur um Sex, ob Anne in Alex verliebt ist, was noch zwischen Alex und James stand. Anne hat nämlich dauernd den Verdacht, dass ihr Mann vielleicht auch homosexuell veranlangt ist. Und eins will ich sagen: Da kriegt man meiner Meinung nach auch nicht wirklich eine Antwort drauf (James geht ihren Fragen irgendwie immer aus dem Weg).

Außerdem muss ich sagen, dass die Ausdrücke der Charaktere stellenweise schon sehr heftig waren. Man muss selber für sich entscheiden wie tolerant man da ist, ich fand es jedenfalls zuviel. Zwischen Anne und James ging es zwar mit diesen Begriffen schon hoch her, was mich aber eher gestört hat, war, dass James und Alex ziemlich komisch miteinander geredet haben. Immer wurde irgendein Schimpfwort ("Arschloch", "Wichser"....) angehängt, was die meisten Dialoge einfach nur lächerlich gemacht hat.
Und kann mir mal einer erklären, wieso Megan Hart den Mittelfinger so mag? Vorallem wieso man so welche Begriffe unbedingt benutzen muss? Ich bin eigentlich nicht sehr prüde, fand aber, dass das Ganze nicht wirklich lustig war...

Dann kommen wir mal zu Anne. Die ist mir wirklich gefährlich auf den Keks gegangen?
Es fängt schon dabei an, dass sie eigentlich ein ziemlich perfektes Leben hat (Mann, tolle Geschwister, nunja, auch wenn ihr Vater nicht immer der... verantwortungsvollste war, kann man nicht sagen, dass es ihr sehr schlecht ging) und trotzdem immer am meckern war. Immer und immer und immer wieder wurde betont, wie schlecht es ihr doch ginge. Beispielsweise kriegen ihre Schwestern es mit der Feier für ihre Eltern nicht so recht gebacken und Anne muss da ein bisschen die Hand vorhalten. Plötzlich ging es ihr SO schlecht:

S.37
"Nun, wie sieht es mit den Gästelisten aus?", sagte ich. Meine Stimme war fest, als ich die Führung übernahm. Die Fassade aufrechterhalten...

An einer anderen Stelle regt sie sich unglaublich darüber auf, dass James und Alex ein ähnliches Lächeln haben. Möglicherweise hat ihr Mann sich das Lachen bei ihm ein bisschen abgeguckt (wer würde das als Mann denn nicht, wenn Alex so ein Aufreißer ist?), aber naja...

S.152
Alex' Lächeln, dieser leicht verzogene, spöttische Mund. Es war das Lächeln, das James aufsetzte, wenn er versuchte, sexy zu sein. Es war so anders als James normales Grinsen. Ein Unterschied wie Tag und Nacht. Und es wirkte auf mein Gesicht wie ein Eindringling. Jetzt wusste ich warum.
Er hatte es Alex gestohlen.
Diese Erkenntnis ließ mir gleichzeitig heiß und kalt werden. Ein Schauer rann über meinen Rücken. Ich schluckte hart, als ich den Tee herunterstürzte. Es brannte, und ich blinzelte schnell, weil Tränen in meine Augen traten und meine Sicht trübten.

Zur Info: Anne hat PMS. Wikipedia sagt, dass das eine Zeit ist, die vor der weiblichen Menstruation einsetzt und Sachen wie Aggressivität einsetzen lässt. Ich frage mich aber gerade, wie das sein kann, wenn Anne eine Antibaby-Spritze bekommt und man durch die eigentlich keine Tage bekommen sollte?

Mein Fazit
Ein Roman, der zwar stellenweise recht interessant und spannend ist, den ich aber niemanden empfehlen würde. Dennoch könnte der Roman aufjedenfall jemanden gefallen, der in Ausdrücken bzw. sexuellen Beschreibungen nicht so zimperlich wie ich ist.

5 Kommentare:

  1. Oh wie schade, dass Dir das Buch gar nicht gefallen hat. :-/ Ich fand es eigentlich ziemlich gut.

    Solche harten Ausdrücke in deutschen Büchern muss ich aber zugeben, finde ich auch immer daneben. Das liegt wohl einfach daran, dass man hierzulande einfach nicht so redet. In den USA reden die Jungs (ja, auch die Erwachsenen ^^) eben so, aber das kommt im Dialog viel lockerer rüber und klingt nicht nach Schimpfwort. Das passt m.E. einfach nicht ins deutsche.

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  2. Ich werde mal einen anderen Megan Hart probieren, wenn dann aber eher in Englisch :)

    Stimmt. Lag dann wohl eher an der Übersetzerin :) Sieht man mal, wie die ein Buch versauen können :)

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  3. Pia, lies Dirty! Das hab ich damals gelesen, weil Steffie (und Zwillingsleiden, glaub ich) beide so überzeugt von der Autorin waren und m.E. war Dirty eines der besten Bücher, die ich 2011 gelesen hab!

    Dass aber Sex in dem Buch eine große Rolle spielt, war doch eigentlich klar - Es ist ja ein erotischer Roman. ;P

    Ich finde, bei Megan Hart ist das so eine Sache.. In Dirty hat sie zB für mich die Sexszenen eher benutzt, um den Charakter zu erklären. Macht das Sinn? Ich weiß nicht, in wie weit mir da Steffie zustimmen würde, aber ich hatte immer das Gefühl, als wären die Sexszenen eher ein Mittel zum Zweck/ein Katalysator, um zu zeigen, was in den Figuren sonst vorging. Nun war Elle aber sowieso eine interessante Figur. (Und Tempted will ich persönlich bswp gar nicht lesen, weil ich nicht glaube, dass es etwas für mich wäre)

    Was die Sprache angeht, kann ich da Steffie nur zustimmen - Im Englischen klingt es natürlich, während es im Deutschen oft gekünstelt wirkt. ;( Da hätte die Übersetzerin so viel umbasteln und umstellen müssen..

    DESHALB mag ich Übersetzungen nicht. Es funktioniert einfach nie perfekt.

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  4. Ich kann da Patricia nur zustimmen! Der Sex ist bei Dirty etwas weniger von Bedeutung als in diesem hier und könnte daher vielleicht auch eher etwas für Dich sein. ;)

    Und ich glaube auch, dass die Übersetzer da bei ihrem Job gar nichts besser machen können. Um es für Deutschland passend zu machen müsste man diese ganzen Wörter eher weglassen, aber das wäre ja auch nicht wirklich Sinn der Sache. Schwieriges Thema, würde ich sagen.

    Aber das englische Original kann man tatsächlich uneingeschränkt empfehlen! ;)

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  5. Okay, ich gebe zu: Ich kenne eigentlich nur erotische Romane à la Katie MacAlister und bin deswegen auch nicht auf sowas "heftiges" gefasst. Ich finde es in einem angemessenen Maße gut (gerade wenn es sozusagen in die Geschichte gehört).

    Zu der Übersetzerin: Stimmt wiedderum auch. Es ist bestimmt schwierig, für manche Begriffe passende Übersetzungen zu finden. Ich kann zB fast garnicht übersetzen, haha :)

    Okay, Dirty schmeiß ich dann aufjedenfall mal auf meine Wunschliste :) Danke für den Tipp!

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