[Rezension] Kluver, Cayla - Alera: Geliebter Feind (Legacy, #1)

| 2 Kommentare
Autor: Cayla Kluver
Im Original: Legacy
Reihe: Legacy
Genre: Liebe/Romantik, Fantasy
Preis: 19,95€
Seiten: 553
Verlag: Piper
ISBN: 978-3-492-70216-4

Vielen Dank an den Verlag Piper für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplares!


Alera ist nicht nur die Thronfolgerin des Königreichs - sie hat auch ihren eigenen Kopf, und ihre Vorstellungen von Freiheit und Gerechtigkeit finden am traditionellen Hof nicht immer Anklang. Das Land blickt dunklen Zeiten entgegen. Die lange währende Feindschaft mit dem Nachbarreich droht in einen Krieg zu münden. Und als eines Tages der junge Narian aus dem Feindesland an Aleras Hof auftaucht, ändert sich alles: Ist Narian ein Spion, ein Attentäter oder gar ein Freund? Alera erfährt mehr über das Volk, das sie für ihren erbitterten Gegner hielt. Sie erkennt, dass sie sich unweigerlich in Narian verliebt hat - und dass ihre Liebe nicht nur ihr Leben, sondern das Schicksal des ganzen Königreichs aufs Spiel setzt.

Rezension:
Alera ist die Kronprinzessin von Hytanica und muss dadurch einen Mann namens Steldor heiraten, da sie das Reich als Frau nicht regieren darf. Sie wehrt sich jedoch strickt gegen ihn, da er ihr zu selbstsicher, arrogant und unverschämt ist. Alera ist entschlossen einen anderen Gatten zu finden.

Zu dieser Zeit schäumt das Verhältnis zwischen den beiden Königreichen Hytanica und Cokyri wieder bedrohlich auf. Alle denken an den zurückliegenden schrecklichen Krieg... Als Narian, ein vermisster Sohn aus dem Krieg, wieder auftaucht, stellt sich Alera einige Fragen: Was macht er hier? Wieso sind die Cokyri so bedacht ihn wieder in seine Gewalt zu bringen?
Die Art, wie sich Alera ausdrückt, ist an die Zeit in der dieses Buch spielt angepasst. Mir hat es aufjedenfall gefallen, da dies das Buch natürlich viel realistischer macht. Aber durch die etwas älteren „Begriffe“ und die anderen Ausdrucksweisen, die meistens eher vornehm klingen, ist der Lesefluss etwas gestört. Zwar hat es mich nicht sehr gestört, nur stellenweise hat es dazu geführt das sich das ganze etwas in die Länge gezogen hat und zu meiner Schande muss ich auch zugeben, dass ich auch manchmal ganze Stellen (wenn sie nicht wichtig waren) übersprungen habe. Wer aber Historicals bzw. eine solche Ausdrucksweise gewohnt ist wird damit wohl nicht viel zutun haben.

Eins, was mich gestört hat, waren die ganzen Klischees die Geliebter Feind benutzt. Es gibt schon massenhaft Bücher die davon handeln, wie Kronprinzessinnen oder im generellen Frauen sich gegen Regeln auflehnen (Alera will Steldor, den Mann, der ihr Vater für sie ausgesucht hat, nicht heiraten; Außerdem will sie, dass ihre Neugier gestillt wird mit Fragen über den Krieg und so weiter, was eine Frau eigentlich nichts angeht). Auch wenn es realistischer vorkommt, wenn der Mann vor der Frau steht, ging mir das nach einer Zeit ein wenig auf die Nerven. Nur die Cokyrer mit ihrer Reglung, dass Frauen grundsätzlich angesehener sind als Männer, haben mich einigermaßen überrascht. Im Allgemeinen hat das andere Königreich eher den „frischen Wind“ in den Roman gebracht.
Narian hat konnte mich leider auch nicht überzeugen, da ich Charaktere wie ihn schon viel zu oft begegnet bin – Der mysteriöse Fremde, der besondere Fähigkeiten hat, über die niemand schlau wird, mal ganz ehrlich, wer hat diese Art von Charakter nicht schon in den verschiedensten Variationen erlebt?

Auch wenn der letzte Kritikpunkt sehr negativ war, fand ich die Handlung jedoch spannend. Der Leser kann sich trotz der Klischees gut in Alera und ihre Welt hineinversetzen, fiebert auch mit ihr mit. Wenn man die Klischees mal beiseite schiebt und sich nur auf die Handlung konzentriert, fällt das einem (fast) gar nicht auf.

Die Hintergründe, wieso Hytanica und Cokyri im Krieg stehen, habe ich nicht ganz verstanden und deswegen schienen mir manche Sachen etwas fadenscheinig. Ich fand die Extremen, die die beiden Königreiche bilden, dennoch sehr interessant – Aleras Reich ist ja sehr konservativ, was man von Narians Heimat schlecht sagen kann.

Die Art wie sich Narian und Alera annäherten fand ich unglaublich süß. Narian ist zwar immer ein wenig verschlossen, aber durch dieses „Er öffnet sich nur für mich“ hat mich Cayla Kluver dann doch noch gekriegt. Mir ging das Herz einfach auf als er sich extra wegen ihr in Gefahr bringt, ihr Selbstverteidigung beibringen will und sie auch nachts besucht, da die beiden später verboten bekommen, einander zu sehen.
Steldor fand ich deswegen auch grässlich. Es war traurig, dass Alera ihn heiraten müsste und sie keine Wahl hatte. Ich konnte mich stellenweise gut in sie hineinversetzen, ich meine, wer würde schon einen selbstsüchtigen, arroganten und unverschämten Mann auch nur in Betracht für eine Hochzeit ziehen?

Das Buch handelt eigentlich nur davon, wie Cayla zwischen den beiden sozusagen hin und her „wandern“ muss. Cayla spielt meistens nie selber im Geschehen, also dem nahen Krieg, mit, was dem Buch manchmal etwas an Spannung nimmt. Sie trifft sich meistens mit Miranna, Steldor oder Narian, was zwar nicht langweilig war, ich hätte es dennoch besser gefunden wenn Alera mehr ins Geschehen gezogen werden würde.

Mein Fazit: Auch wenn Alera: Geliebter Feind leider einige Kritikpunkte aufweist, hat mir das Buch dennoch relativ gut gefallen. Hytanica und Cokyri haben mich so in den Bann gezogen, dass ich den zweiten Band aufjedenfall zur Hand nehmen werde! 




[3,5]

Informationen zur Reihe:
1. Band: Alera - Geliebter Feind (OT: Legacy)
2. Band: Alera - Zeit der Rache (OT: Allegiance)
3. Band: Titel noch unbekannt (OT: Sacrifice)

Das Cover:
Es gibt ziemlich viele Cover zu Alera: Geliebter Feind, aber das deutsche finde ich in diesem Fall garnicht SO schlecht. Es ist ansprechend und entspricht auch der Handlung.
Das amerikanische Cover ist zwar nicht sehr orginell, dennoch finde ich es auch ganz nett. Die Schnörkel sehen live bestimmt toll aus, auch wenn ich die Frau in dem Kleid nicht unbedingt passend finde. Alera war zwar immerhin eine Kronprinzessin und kleidet sich auch wie die Frau auf dem Cover, aber trotzdem würde ich sie durch ihren Willen, ihre Neugier und ihren Ehrgeiz nicht gerade so darstellen.

2 Kommentare:

  1. Schöne Rezension. Das Buch steht auch auf meiner Wunschliste :)
    Ich finde das Deutsche Cover auch sehr schön. Das Bild ist sogar in meinem Lesezeichenkalender ^^

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  2. Pia (herzensbuecher)24. Juli 2011 um 09:19

    @Katrin.books:
    Ich hoffe, dass es dir genau so wie mir gefällt. Bzw. vielleicht stört dich das mit den Klischees ja nicht so wie mich.

    Ich weiß garnicht was ein Lesezeichenkalender ist :D Ist das sowas wie ein Advenzkalender mit Lesezeichen drin?

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